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Kaukasus
Berg-Karabach nahezu entvölkert

Die Krisenregion Berg-Karabach in Aserbaidschan ist inzwischen offenbar weitgehend entvölkert.

    Blick von vorne durch die Frontscheibe mit einem kleinen Loch. Man sieht einen Mann am Steuer, neben ihm zwei junge Frauen und ein Junge. Hinter ihnen Gepäck.
    Flüchtende ethnische Armenier aus Berg-Karabach auf dem Weg ins armenische Goris. (Vahan Stepanyan / PAN Photo / AP / dpa)
    Nach Angaben der Regierung Armeniens kamen bislang knapp 100.500 ethnische Armenier über die Grenze in das Nachbarland. Das seien mehr als 80 Prozent der einstigen Bevölkerung Berg-Karabachs, erklärte das Büro des armenischen Präsidenten Paschinjan. Die Regierung bat die EU um Zelte, medizinisches Gerät und Medikamente, um die Menschen versorgen zu können. Solche Unterstütung bot auch das UNO-Flüchtlingshilfswerk an.
    Die Menschen fliehen aus Furcht vor möglichen Gewalttaten durch die aserbaidschanische Armee. Diese hatte Berg-Karabach in der vergangenen Woche eingenommen. Die Region gehört völkerrechtlich zu Aserbaidschan, hatte sich aber Anfang der 1990er Jahre für unabhängig erklärt, was international nie anerkannt wurde. Am vergangenen Donnerstag war die Auflösung der selbsternannten Republik zum 1. Januar bekanntgegeben worden.
    Diese Nachricht wurde am 30.09.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.