Nach offiziellen Angaben haben mehr als die Hälfte der ethnischen Armenier die in Aserbaidschan liegende Region bereits verlassen. Bislang seien rund 70.000 Menschen von dort in Armenien angekommen, teilte die Sprecherin von Ministerpräsident Paschinjan mit. Insgesamt leben in Berg-Karabach 120.000 ethnische Armenier.
Seit dem aserbaidschanischen Militäreinsatz vor anderthalb Wochen hat eine Massenflucht der Armenier eingesetzt, die Gewalt und Verfolgung befürchten. Die armenische Regierung hat versprochen, allen Zwangsumsiedlern eine Unterkunft zu besorgen. In dem Land leben 2,8 Millionen Menschen.
Die Hilfsorganisation Caritas international stellte zur Unterstützung der Menschen 300.000 Euro bereit. Man gehe davon aus, dass sich die Situation zuspitze und fast alle Armenier die Krisenregion verlassen würden, sagte ein Caritas-Sprecher.
Berg-Karabach ist ein Gebiet, das seit Jahrzehnten zwischen den Ex-Sowjetrepubliken Aserbaidschan und Armenien umstritten ist. Die Region liegt auf dem Gebiet Aserbaidschans, wird aber mehrheitlich von Armeniern bewohnt. Sie hatte sich in den 1990er Jahren nach einem blutigen Bürgerkrieg losgesagt.
Diese Nachricht wurde am 28.09.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.