Die Kohlekommission schlägt in ihrem Bericht vor, für den Kohleausstieg bis 2022 insgesamt sieben Gigawatt Kohlekapazität zusätzlich vom Netz zu nehmen, davon drei Gigawatt Braunkohle. Welche Kraftwerke abgeschaltet werden, gibt die Kommission nicht vor. Das soll die Politik nun mit den Betreibern aushandeln. Was bedeutet dies nun für das rheinische Kohlerevier?
Vorschläge lassen viel Raum für Interpretationen
Hier fange die Arbeit eigentlich jetzt erst an - das sei die vorherrschende Meinung unter den Akteuren in der Region, berichtete Landeskorrespondent Moritz Küpper. So habe etwa die Bürgerinitiative "Buirer für Buir" auf ihrer Presskonferenz angekündigt, der Kampf gehe nun erst richtig los.
Denn: Im Konzept der Kommission "Wachstum, Strukturwandel und Beschäftigung" zeige sich ein großer Raum für Interpretationen. So heiße es dort zum Hambacher Forst: Es sei "wünschenswert", dass der Forst erhalten bleibe. Diese Aussage erscheine den Aktivisten im Hambacher Forst zu "schwammig". Aus Sicht der Bürgerinitiativen und der Umweltorganisation BUND hieß es, der Forst müsse stehen und alle Dörfer erhalten bleiben. Es müsse ein Moratorium aller Aktivitäten geben, RWE solle aufhören Menschen umzusiedeln, auch alle anderen Arbeiten sollten vorerst eingestellt werden. Die Landesregierung solle diese Hängepartie schnellstmöglich beenden.
RWE warnt vor Stellenabbau
Die RWE dagegen warnte, der geplante Kohleausstieg werde Jobs bei dem Energiekonzern kosten. RWE habe im rheinischen Revier in den vergangenen Jahren schon Kraftwerksblöcke für die Sicherheitsbereitschaft vom Netz genommen. "Weitere Stilllegungen werden deshalb umso schwieriger und werden dann wohl auch große Auswirkungen auf das Tagebausystem haben", sagte RWE-Chef Rolf Martin Schmitz. Wie viele Mitarbeiter betroffen sein werden, könne er noch nicht sagen.