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La Frontera
Bericht von der meistfrequentierten Grenze der Welt

Es gibt Mexikaner, für die die Grenze keine große Sache ist. Einige haben eine Art EZ Transitpass, sie gehen eben mal rüber. Für andere ist „La Frontera“ das Ende der Welt.

Von Leslie Jamison |
Ein Verkehrsschild an einer stark befahrenen Straße entlang der Grenze zwischen San Diego in den USA und Tijuana in Mexiko mahnt zur Vorsicht vor flüchtenden Mexikanern, die auf ihrem Weg in die Staaten plötzlich die Straße überqueren könnten und ein Unfallrisiko darstellen.
Grenze zwischen Mexiko und USA. (picture alliance / dpa / Jerzy Dabrowski)
San Ysidro, Tijuana, Mexicali, Calexico: Leslie Jamison führt uns in ihrem Essay zurück ins Jahr 2010, an die Grenze zwischen den USA und Mexiko. Der mexikanische Drogenkrieg hat seine Spuren hinterlassen, Breaking Bad geht mit der dritten Staffel an den Start. Die Autorin ist auf dem Weg zu einem Autorentreffen und erfährt vieles über komplexe Kartell-Legenden und Grenzland-Mythen, die nicht nur die Bewohner, sondern auch Durchreisende befangen machen: „Ich fürchte mich davor, irgendetwas falsch verstanden zu haben. US-Amerikaner sind bekannt dafür, alles Mögliche falsch zu verstehen, wenn es um die Konflikte in anderen Ländern geht.“
US-Präsident Joe Biden baut weiter an der Mauer, die sein Vorgänger Donald Trump als Wahlkampfthema nutzte und die Biden immer abgelehnt hatte. Das US‑Heimatschutzministerium hat 2023 angekündigt, weitere und neue Barrieren an der Grenze zu Mexiko errichten zu lassen und dafür unter Trump vom Kongress bewilligtes Geld auszugeben, wobei auch eine ganze Reihe von Umweltschutzbestimmungen außer Kraft gesetzt werden.
Aus dem Amerikanischen von Kirsten Riesselmann
Diese Sendung wurde erstmals am 16. Oktober 2016 ausgestrahlt.