In dem Bericht des US-Senats über die CIA-Verhörpraktiken wird bestätigt, dass der US-Geheimdienst Terrorverdächtige quälte, um nach den Anschlägen vom 11. September 2001 Informationen von ihnen zu erhalten. Die Verhöre seien brutaler gewesen als die CIA bisher zugegeben habe. Sie hätten nur geringen geheimdienstlichen Nutzen gebracht. Es seien auch mehr Gefangene in geheimen CIA-Gefängnissen festgehalten worden als bisher bekannt.
Dem jetzt veröffentlichten Dokument zufolge waren die vom damaligen Präsidenten George W. Bush im Kampf gegen den Terror angeordneten "erweiterten Verhörtechniken" ineffektiv. Sie hätten zu zahlreichen Fehlinformationen geführt. Die CIA sei mit ihren Verhörmethoden außerdem weit über das hinausgegangen, was das Weiße Haus genehmigt habe. Der Geheimdienst habe die Regierung und den Kongress über das Ausmaß der Praktiken und deren Effektivität getäuscht.
Obama: Ansehen der USA hat gelitten
US-Präsident Barack Obama verurteilte die "verschärften Verhörmethoden". Diese seien "beunruhigend". Das Vorgehen im Zuge des Anti-Terror-Kampfes entspreche nicht den Werten der USA und habe dem Ansehen des Landes in der Welt geschadet, betonte Obama in einer schriftlichen Erklärung unmittelbar nach Bekanntwerden des Berichts. Die Methoden hätten auch nicht der nationalen Sicherheit gedient. Er werde als Präsident alles tun, "dass wir nie mehr auf diese Methoden zurückgreifen".
Der Bericht wurde vom Geheimdienstausschuss der Kongresskammer erarbeitet. Dort haben Obamas Demokraten noch bis Januar die Mehrheit. Republikaner und Geheimdienstmitarbeiter hatten das Dokument bereits vor der Veröffentlichung heftig kritisiert. Ihrer Darstellung nach führten die Verhöre zu wichtigen Erkenntnissen.
(kis/cc)