München
Bericht zu Missbrauch in SOS-Kinderdörfern: 226 Vorfälle gemeldet

Eine unabhängige Kommission hat ihren Abschlussbericht über Missbrauch in deutschen SOS-Kinderdörfern vorgelegt.

    "SOS Kinderdorf" steht auf einem Schild auf dem Gelände des SOS-Kinderdorfs Bockum.
    Bericht zu Missbrauch in deutschen SOS-Kinderdörfern wird vorgelegt. (dpa / Philipp Schulze)
    Demnach kam es seit 1955 in mindestens 226 Fällen zu Zitat - Grenzüberschreitungen - darunter körperliche und psychische Gewalt, sexuelle Übergriffe sowie in Einzelfällen auch Vergewaltigungen. Die Schwere der Übergriffe habe seit den 1970er-Jahren abgenommen, teilte die Kommission bei der Vorstellung des Berichts in München mit. Einzelne Fälle reichten aber bis in die Gegenwart.
    SOS-Kinderdorf Deutschland hatte die Kommission vor drei Jahren eingesetzt. Anlass waren Berichte über jahrelangen sexuellen Missbrauch in einer bayerischen Einrichtung.
    Im Bistum Osnabrück stellte ein Forscherteam seine Ergebnisse zum Ausmaß der sexualisierten Gewalt durch katholische Geistliche vor. Demnach wurden im Zeitraum von 1945 bis heute 122 Priester und Diakone ermittelt, denen Gewalt an 349 Betroffenen vorgeworfen wird. Die Untersuchung bestätigte zudem, dass das Bistum oft zu wenig für den Schutz der Opfer getan habe.
    Diese Nachricht wurde am 02.10.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.