Die Islamisten setzen ihre Zerstörung antiker Kulturstätten fort. Nach der jahretausendealten Stadt Nimrud am Donnerstag vernichteten sie jetzt die letzten Ruinen der Stadt Hatra im Norden des Irak. Das teilte das Ministerium für Tourimus und Antike mit und berief sich auf ihre Mitarbeiter aus Mossul, einer Hochburg der Islamisten. Allerdings habe man die Zerstörung selbst noch nicht feststellen können; detaillierte Berichte und Fotos lägen nicht vor.
Ein Augenzeuge sagte der Nachrichtenagentur Reuters, er habe eine heftige Explosion gehört. Er berief sich auch auf andere Einwohner, die Milizionäre des IS gesehen hätten, wie sie die Ruinen zerstörten und mit einem Bulldozer planierten.
Die Universität Mossul erklärte, die Zerstörung von Hatra stelle einen Verlust dar, der nicht aufgewogen werden könne. Seit 1987 hatte die Stadt den Status eines Unesco-Weltkulturerbes. Archäologen verglichen die Zerstörung von Nimrud am Donnerstag mit der Sprengung von Buddha-Statuen in Afghanistan im Jahr 2001 durch die Taliban.
(stfr/nch)