Gazastreifen
Einigung über Waffenruhe und Freilassung von Geiseln

Katar hat eine Einigung in den Verhandlungen über eine Waffenruhe zwischen der Terrorgruppe Hamas und Israel im Gazastreifen bestätigt. Regierungschef Al Thani sagte in Doha, die Feuerpause solle Sonntagmittag beginnen und zunächst 42 Tage dauern. In dieser Zeit sollen schrittweise Geiseln der Hamas und palästinensische Häftlinge freikommen.

    Jubel in Chan Junis im Gazastreifen, nachdem die Einigung zwischen Hamas und Israel über eine Waffenruhe verkündet wurde.
    Jubel im Gazastreifen, nachdem die Einigung zwischen Hamas und Israel über eine Waffenruhe verkündet wurde. (AFP / BASHAR TALEB)
    Zunächst sollen 33 der verbliebenen Geiseln aus der Gewalt der Hamas freigelassen werden, darunter Frauen, Kinder und alte Menschen sowie kranke und verletzte Zivilisten. Im Gegenzug sollen palästinensische Häftlinge aus israelischen Gefängnissen freikommen. Eine konkrete Zahl wurde zunächst nicht genannt. Die israelische Armee solle sich aus den bevölkerten Gebieten des Gazastreifens zurückziehen, hieß es weiter. Geplant sind auch Verhandlungen darüber, wie der Krieg beendet werden kann.
    Katar hatte mit Ägypten und den USA in dem Konflikt vermittelt. Die drei Staaten werden nach Angaben Al Thanis die Waffenruhe auch überwachen.

    Jubel im Gazastreifen - Zurückhaltung bei Netanjahu

    Im Gazastreifen strömten zahlreiche Menschen auf die Straßen und jubelten. In Israel zeigten sich Angehörige der verbliebenen 98 Geiseln erleichtert. Israels Ministerpräsident Netanjahu erklärte allerdings, es müssten noch einige Details geklärt werden. Wie die Nachrichtenagentur Reuters schreibt, soll die israelische Regierung morgen über das Abkommen abstimmen. Rechtsextreme Minister im Kabinett hatten Widerstand angekündigt. Israels Präsident Herzog rief die Regierung auf, zuzustimmen.
    Aus dem Umfeld der Hamas hieß es, dass im Austausch für die 33 israelischen Geiseln rund 1.000 palästinensische Gefangene freigelassen werden sollten, darunter auch Menschen, die langjährige Haftstrafen verbüßten.

    Militärische Pufferzone soll vorerst bleiben

    Medienangaben zufolge soll es Israel erlaubt sein, zumindest während der ersten Phase der Waffenruhe eine "Pufferzone" im Gazastreifen aufrechtzuerhalten und ihre Armee weiter dort zu stationieren, um die Sicherheit der israelischen Grenzorte zu gewährleisten. Allerdings werde es der palästinensischen Bevölkerung erlaubt sein, sich zwischen dem Norden und dem Süden des Gebiets zu bewegen, berichtete die israelische Zeitung "Haaretz".
    Weitere Einzelheiten zur Einigung zwischen Israel und der Hamas finden Sie hier.
    Diese Nachricht wurde am 15.01.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.