Als es am Wochenende von amerikanischer, französischer und britischer Seite Angriffe auf Ziele in Syrien gab, nutzten viele deutsche Medien den Begriff "Luftschläge". Auf Twitter gab es daraufhin eine Diskussion, ob der oft für Luftangriffe verwendete Begriff "Luftschläge" nicht in Wirklichkeit ein verharmlosender Euphemismus ist.
Der sicherheitspolitische Korrespondent des Deutschlandfunks, Gerwald Herter, hält die Nutzung des Begriffs "Luftschläge" aber für zulässig. Es sei um eine begrenzte Aktion gegangen, um den Einsatz von Giftgas zu ächten, sagte Herter im Gespräch mit @mediasres.
Umfassend genutzter Kriegsbegriff
Im Zusammenhang mit den Angriffen war außerdem von "Krieg" die Rede. Dieser Begriff habe seine Definitionsmacht verloren, sagte Herter. Er werde inzwischen umfassend genutzt, auch wenn es wie beim 11. September oder bei den Anschlägen in Paris nicht um staatliche Angriffe gehe.
"Der Kriegsbegriff wird in Zukunft meiner Einschätzung nach viel umfassender genutzt werden, zum Beispiel bei Cyberangriffen", so Herter.