Justiz
Berichterstattung über Jina Mahsa Aminis Tod: Iranische Journalistinnen müssen doch wieder in Haft

Im Iran müssen zwei Journalistinnen, die mit als erste über den Tod der Kurdin Jina Mahsa Amini berichtet haben, doch wieder in Haft.

    Die Journalistinnen Nilufar Hamedi (l) und Elaheh Mohammadi (r) stehen im August 2022 nebeneinander
    Die Journalistinnen Nilufar Hamedi (l) und Elaheh Mohammadi (r) waren unter den Ersten, die über den Tod Jina Mahsa Amini berichteten, der eine massive Protestwelle im Iran auslöste. (picture alliance / dpa / Mehrdad Aladin)
    Dies bestätigte ein Justizsprecher. Amini war in Haft gestorben, nachdem die Sittenpolizei sie festgenommen hatte. Das löste monatelange Proteste im Iran gegen die repressive Politik und das islamische Herrschaftssystem aus.
    Die Journalistin Nilufar Hamedi veröffentlichte damals ein Foto von Aminis trauernden Eltern und machte den Fall so bekannt. Ihre Kollegin Elahe Mohammadi berichtete über Aminis Beerdigung. Beide wurden vor zwei Jahren, wegen "Propaganda", zu jeweils fünf Jahren Haft verurteilt. Sie kamen aber dann auf Kaution frei und sollten eigentlich von einer Amnestie profitieren. Die Anwälte der Journalistinnen sagen, dass beide diese Woche ihre Haftstrafe antreten müssen.
    Im Iran ist seit Juli Präsident Massud Peseschkian im Amt. Er gilt zwar als vergleichsweise gemäßigt und hatte auch Reformen in Aussicht gestellt. Kritikerinnen und Kritiker sagen aber, dass er wie seine Vorgänger weiter respressiv regiert und die Menschen im Iran unterdrückt.
    Diese Nachricht wurde am 22.10.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.