Der russische Bildhauer Nikolaj Tomski hatte die Granitstatue des ersten Sowjetführers 1971 anlässlich dessen 100. Geburtstages erschaffen. Sie war danach 31 Jahre lang das Herzstück des Leninplatzes im Berliner Stadtteil Friedrichshain. Mit dem Sozialismus musste 1991 dann auch die Statue gehen: der damalige Regierender Bürgermeister Eberhard Diepgen (CDU) sagte, er wolle in seiner Stadt kein Symbol einer "Diktatur, in der Menschen verfolgt und ermordet wurden".
Bekannt wurde der Fall des DDR-Denkmals aus Ost-Berlin nach dem Mauerfall auch mit dem Film "Good Bye, Lenin!". Ein Millionenpublikum sah in der Tragikomödie, wie die für den Streifen nachgebaute Statue von Wladimir Iljitsch Lenin davonschwebte - ein Symbol für den Untergang der DDR.
In 130 Einzelteile zerlegt und vergraben
In der Realität wurde die 19 Meter hohe Statue mit Presslufthämmern in rund 130 Teile zerlegt und anschließend im Köpenicker Forst im Südosten Berlins vergraben. Dort lagen die Einzelteile 24 Jahre lang unberührt - so unberührt, dass sich die von Aussterben bedrohte Zauneidechse ansiedelte. Das Reptil benötigt möglichst unbewachsene Erhöhungen - wie den Leninhügel.
Tierschützer hatten deshalb gegen die Ausgrabung protestiert. Am Ende gab es dann einen Kompromiss: Damit der Kopf geborgen werden konnte und den Tieren dabei nichts passierte, wurden die Zauneidechsen über Monate von einem Biologen eingefangen und umgesiedelt. Nun, da der Kopf abtransportiert ist, kehren die Reptilien dorthin zurück. Die künftige Heimat des Statue-Teils ist die Spandauer Zitadelle. Dort soll er Kern einer Ausstellung zu Berliner Denkmälern werden.
(hba/nin)