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Berlinale 2016
Goldener Bär geht an Lampedusa-Doku "Fuocoammare"

Und der Goldene Bär geht an - "Fuocoammare", die Lampedusa-Dokumentation von Gianfranco Rosi. Auch in diesem Jahr gab sich die Berlinale-Jury politisch. Jury-Chefin Meryl Streep sprach von einer sehr mutigen Arbeit.

    Goldener Bär für den besten Film für "Fuocoammare"
    Gianfranco Rosi nimmt den Golden Bären 2016 entgegen. Neben ihm Jury-Präsidentin Meryl Streep. (dpa / picture alliance / Michael Kappeler)
    Vor der Ehrung für "Fuocoammare" waren die übrigen Preise verliehen worden: Der Silberne Bär für Herausragende Künstlerische Leistung ging an den Kameramann Mark Lee Ping-Bing für den Film "Crosscurrent". Für das Beste Drehbuch wurde der Pole Tomasz Wasilewski geehrt, dessen Film "United States of Love" erst gestern Premiere gefeiert hatte.
    Auch Schauspieler Majd Mastoura bekam für seine Rolle in dem tunesischen Film "Inhebbek Hedi" einen der begehrten Silbernen Bären: Er widmete seinen Preis an "alle Märtyrer und Märtyrerinnen der Revolution". Mia Hansen-Løve wurde für die Beste Regie geehrt, und zwar für "L'Avenir" .
    Ganz neue Perspektiven eröffnet der 482 Minuten lange Streifen "A Lullaby to the Sorrowful Mystery" von Lav Diaz. Er wurde mit dem Silbernen Bär Alfred-Bauer-Preis ausgezeichnet.
    Bei der Berlinale 2016 konkurrierten insgesamt 18 internationale Produktionen um die begehrten Bären. Auf dem Festival liefen in den verschiedenen Reihen mehr als 400 Filme.
    Preis der unabhängigen Jury
    Am Nachmittag hatte die Preisverleihung der unabhängigen Jurys stattgefunden: Anne Zohra Berracheds Wettbewerbsfilm "24 Wochen" gewann hier den "Preis der Gilde Deutscher Filmkunsttheater". Doris Dörries Spielfilm "Grüße aus Fukushima" wurde zudem mit dem "Preis des Internationalen Verbands der Filmkunsttheater (CICAE)" geehrt.
    Gleich mehrere Preise erhielt auch hier "Fuocoammare" - darunter den "Preis der ökumenischen Jury" und den "Filmpreis von Amnesty International". Alle Preisträger sind hier nachzulesen.
    Bereits am Vorabend war der österreichische Film "Kater" von Regisseur Händl Klaus mit dem Teddy Award als bester Spielfilm ausgezeichnet worden. Der Film erzählt die Geschichte von Andreas (gespielt von Philipp Hochmair) und Stefan (Lukas Turtur), deren Beziehung sich nach einem unerwarteten Gewaltausbruch radikal verändert.
    Berlinale-Chef Dieter Kosslick bilanzierte zum Abschluss, das Festival sei seiner Tradition als politisches Festival treugeblieben: "Filmemacher setzen sich mit den Geschehnissen und Problematiken unserer Welt auf künstlerische Weise auseinander, eben anders als die Medien."