Bis zum Ablauf der Frist am 1. April hätten eigentlich fünf Islamverbände unterschreiben sollen, doch heute liegt erst eine einzige positive Rückmeldung vor. Keine Zustimmung gibt es etwa vom Verband Ditib. Streitpunkt sind offenbar die Abstimmungsmodalitäten: Die konservativen Verbände befürchten, bei Personalentscheidungen über Professuren überstimmt zu werden.
Reaktion der Humboldt-Universität
Trotzdem soll es mit dem Ausbau des Instituts weitergehen, so HU-Präsidentin Sabine Kunst: "Wir werden in den nächsten Tagen genauer überlegen, was wir jetzt mit der Sachlage machen. Seitens der Humboldt-Universität sind wir fest entschlossen, ein Institut für Islamische Theologie aus der Taufe zu heben und auch zu gründen."
"Haben noch relativ viel Zeit"
Auch der Gründungsbeauftrage des Instituts Michael Borgolte will sich durch die fehlenden Unterschriften der Verbände nicht beirren lassen. Er sagt:
"Die Institutsgründung ist davon unabhängig. Wir brauchen den Beirat ja frühestens bei der Vorlage der ersten Berufungsliste, und das wird frühestens am Ende des Jahres der Fall sein. Das Institut wird gegründet im Laufe dieses Sommersemesters, so ist jedenfalls die Planung. Der Prozess wird beginnen. Und wir haben also relativ viel Zeit noch, die Beiratsfrage zu lösen."
Der Lehrbetrieb am Institut soll nach aktuellen Plänen zum Wintersemester 2019/2020 starten.