Durch den digitalen Unterricht finde ein Austausch nur noch in kleinen Gruppen statt, sagte die Berliner Landesschülersprecherin Ha Thy Nguyen. Man rede nur noch mit den Freunden, mit denen man sowieso rede - aber man rede nicht mehr mit den Mitschülerinnen und -schülern, mit denen man nur geredet hat, weil es die fünf Minuten nach dem Unterricht noch gab.
Durch das digitale Lernen gebe es diese fünf Minuten nach dem Unterricht nicht mehr. Auch begegnungen auf dem Schulhof würden fehlen. Dadurch gehe einiges verloren, denn "Schule ist eben auch ein Ort der Begegnung", sagte Nguyen.
Vielen fehlt es an Informationen zu Hilfe-Angeboten
Viele Schülerinnen und Schüler würden darüber hinaus das Gefühl haben, mit ihren Problemen alleine dazustehen: Die Hälfte der Schülerschaft wisse nicht, wo sie Hilfe suchen könne. Das habe eine berlinweite Umfrage des Landesschülerausschusses gezeigt, an der sich rund 6.000 Schülerinnen und Schüler teilgenommen haben.
Was durch das Corona-Jahr vielfach auch weggefallen sei, sei etwa das Berufspraktikum, wie es in Berlin in der neunten Klasse eigentlich üblich sei. Auch das sei eine ganz wichtige Lebenserfahrung, die einen sehr weiterbringen könne.