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Verdacht der Volksverhetzung
Berliner Polizei ermittelt gegen Roger Waters

Die Berliner Polizei hat Ermittlungen gegen den umstrittenen Pink-Floyd-Mitbegründer Roger Waters aufgenommen. Es geht um den Verdacht der Volksverhetzung. Hintergrund ist nach Polizeiangaben die Kleidung des Musikers während seiner Konzerte am 17. und 18. Mai in der Mercedes-Benz-Arena in Berlin.

    Der Musiker Roger Waters bei einem Konzert
    Roger Waters bei einem Konzert in Bologna am 28. April 2023 (imago / Live Media / Michele Nucci)
    Auf Videos in den Sozialen Medien ist Waters in einem langen schwarzen Mantel mit Schulterklappen und einer roten Armbinde zu sehen, auf der ein weißer Kreis mit einem Symbol abgebildet ist. Zwei in Schwarz gekleidete Männer überreichen ihm das Imitat einer Schusswaffe, mit dem er anschließend um sich schießt.
    Diese Zusammenstellung der Bekleidung habe einer SS-Uniform sehr ähnlich gesehen, hieß es von der Berliner Polizei. Bei dem Symbol habe es sich allerdings nicht um ein Hakenkreuz gehandelt. Trotzdem liege der Anfangsverdacht vor, dass die Kleidung dazu geeignet sei, die Würde der Opfer des Nationalsozialismus zu verletzen, den Nationalsozialismus zu verherrlichen und den öffentlichen Frieden zu stören.

    Waters wegen Antisemitismusvorwürfen in der Kritik

    Waters wurde zuletzt immer wieder Antisemitismus vorgeworfen. Bundesweit gab es viel Kritik an den Konzerten des britischen Musikers. In Frankfurt etwa sollte Waters' Konzert am 28. Mai wegen Antisemitismus-Vorwürfen zunächst abgesagt werden. Der 79-jährige Sänger hatte aber gegen den Beschluss geklagt und im April Recht bekommen. Das Frankfurter Verwaltungsgericht berief sich in seiner Entscheidung unter anderem auf die Kunstfreiheit.
    Waters wird unter anderem für seine Nähe zur BDS-Kampagne (Boykott, Desinvestitionen und Sanktionen) kritisiert, die zum umfassenden Boykott des Staates Israel aufruft. Bei Konzerten ließ der Sänger zudem Ballons in Schweineform mit einem Davidstern aufsteigen. Bei seinen bisherigen Deutschland-Konzerten gab es das Schwein noch immer - aber ohne den Davidstern.

    Musiker weißt alle Vorwürfe zurück

    Waters wies zuletzt über sein Management Vorwürfe von sich, antisemitisch zu sein, und gab an, Antisemitismus wie alle Formen von Rassismus zu verurteilen. "Meine allgemein bekannten Ansichten beziehen sich ausschließlich auf die Politik und die Handlungen der israelischen Regierung und nicht auf die Menschen in Israel", sagte er demnach.
    Diese Nachricht wurde am 26.05.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.