Nach Hochrechnungen
Berliner Regierungsparteien enttäuscht von Wahlergebnissen in Thüringen und Sachsen

Die Koalitionsparteien der Bundesregierung zeigen sich enttäuscht von den Ergebnissen der Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen.

    Die Zustimmung zu den drei Parteien SPD, Grüne und FDP zusammen betrug laut Hochrechnungen in Thüringen nur etwas mehr als zehn Prozent, in Sachsen gut 13 Prozent. SPD-Generalsekretär Kühnert wies im Deutschlandfunk darauf hin, dass Thüringen und Sachsen nicht die Länder seien, in denen die Sozialdemokraten traditionell großen Rückhalt hätten. Das Ergebnis sei auch nicht mit der Bundespolitik erklärbar. Die Grünen-Vorsitzende Lang räumte ein, ihre Partei habe stark an Vertrauen verloren. FDP-Chef Lindner erklärte, ihn schmerzten die Ergebnisse. Seine Partei werde den Kampf für liberale Werte jedoch nicht aufgeben. Die FDP verpasste in beiden Ländern die Fünf-Prozent-Hürde deutlich.
    Thüringens AfD-Spitzenkandidat Höcke kündigte inzwischen Gespräche mit allen Parteien an. Die AfD, die vom Landesverfassungsschutz als "gesichert rechtsextremistisch" eingestuft ist, liegt dort deutlich vor der CDU und anderen Parteien. Alle machten aber bereits deutlich, keine Kooperation mit der AfD eingehen zu wollen. Höcke selbst verpasste ein Direktmandat für den Landtag in Erfurt. Thüringens CDU kündigte als Zweitplatzierte ebenfalls Sondierungsgespräche an.
    In Sachsen erhob Ministerpräsident Kretschmer Anspruch auf die Regierungsbildung. Seine CDU wurde dort stärkste Kraft - knapp vor der AfD.
    Die Wahlbeteiligung lag in beiden Ländern bei 73,5 Prozent. Das ist deutlich höher als bei den Abstimmungen vor fünf Jahren.
    Diese Nachricht wurde am 01.09.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.