Als Klaus Zapf 1975 aus der badischen Kleinstadt Eppingen nach Berlin zog, befand sich die spätere und durchaus berüchtigte alternative Szene noch im Anfangsstadium. Der 23jährige machte neben dem Studium alles Mögliche - er jobbte beispielsweise in einer Kneipe und er hatte eine Idee. Obwohl er keinen Führerschein besaß, gründete er ein kleines Umzugsunternehmen, damals mit einem einzigen Kleintransporter, den er für Entrümpelungen oder auch Klaviertransporte nutzte. Später wurde daraus eine Spedition mit rund 700 Mitarbeitern bundesweit. Zapf-Umzüge ist seitdem in Berlin ein Begriff. Und ebenso ihr Gründer, der sich stets antikapitalistisch oder zumindest irgendwie alternativ gab. Sein durchaus auch medienwirksames Markenzeichen waren lange, später ergraute, Haare und vor allem sein Rauschebart.
Klaus Zapf war erfolgreicher Unternehmer. Doch lehnte er damit verbundene Statussymbole vehement ab. Und als Hobby gab er später sogar das Pfandflaschen-Sammeln an, neben dem Angeln.
Er teilte gerne seine Ansichten mit
Der interessierten Öffentlichkeit teilte er gerne seine Ansichten mit. Etwa, dass sich der Markt des Umzugsgewerbes inzwischen kannibalisiere. Klaus Zapf prognostizierte durch zunehmenden Konkurrenzdruck eine abnehmende Qualität, Zuverlässigkeit und Preistreue in seiner Branche.
Zapf war auch Kleinaktionär - was aber natürlich nicht hieß, dass er Ruhe gab.
"Ich habe früher ja mal Jura studiert, dann aber abgebrochen. Ein Institutsassistent gab mir damals den Hinweis, dass ich andere Talente hätte. Ich habe auch schon Firmen verklagt, ich verklage immer dann Firmen, wenn die ihre Aktionäre verarschen. Klaus, bitte, reiß Dich zusammen."
Querdenker mit Prinzipien
Die Berliner sahen in ihm einen Querdenker. Aber eben auch einen Mann mit Prinzipien. Investiert hat er auch in Unternehmen im Solarbereich oder in Gewerbeimmobilien, ganz bewusst allerdings nicht in Wohnungen. An solchen Spekulationsobjekten wolle er sich nicht beteiligen. Klaus Zapf starb im Alter von 62 Jahren an den Folgen eines Herzinfarkts.