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Berliner Staatsoper
Zauberflöte als trauriges Kinderspiel

Die Besetzung schlecht, die Dirigentin "unsicher" und die Regie-Einfälle "flach": Musikkritikerin Julia Spinola ist nicht begeistert von der neuen "Zauberflöte" in Berlin. Regisseur Yuval Sharon habe sich dazu entschieden, das "Kindlich-Einfache" in der "Zauberflöte" zu betonen, sagte Spinola im Dlf.

Julia Spinola im Gespräch mit Änne Seidel |
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    Julian Prégardien als Tamino in der neuen Inszenierung von "Die Zauberflöte" an der Berliner Staatsoper. (Staatsoper unter den Linden / Monika Rittershaus)
    Mozarts "Zauberflöte" ist eine der beliebtesten Werke des Opernrepertoires überhaupt. An der Berliner Staatsoper hat sie jetzt der US-amerikanische Regisseur Yuval Sharon auf die Bühne gebracht. Die Figuren in der "Zauberflöte" lässt er als Marionetten auftreten - Musikkritikerin Julia Spinola konnte er damit allerdings nicht überzeugen. Ihr Urteil über die Regie-Einfälle: "Flach und kalauernd". Die "Zauberflöte" als Stück sei zugleich mysteriös und kindlich-einfach - Sharon habe sich für das "Kinderspiel" entschieden.
    Schwache musikalische Inszenierung
    Und auch die musikalische Inszenierung ist laut Spinola "wacklig". Am Pult stand bei der "Zauberflöte" die junge mexikanische Dirigentin Alondra de la Parra. Spinola berichtet, dass de la Parra kurzfristig eingesprungen sei; eigentlich sollte sie erst eine Vorstellung im September dirigieren, sei aber "ins eiskalte Wasser gesprungen". Allerdings habe sich de la Parra damit keinen Gefallen getan. Sie sei wohl schlecht beraten worden, das Angebot anzunehmen und "total eingebrochen am Pult". Auf der handwerklichen Ebene sei de la Parra "sehr unsicher" gewesen, so Spinola.
    Besetzung "unter schlechtem Stern"
    Auch die Sänger hätten das leider nicht ausgleichen können: Papageno zum Beispiel sei mit einem Schauspieler besetzt worden, der in jeden möglichen "Fettnapf" getreten sei. Grundsätzlich habe die Besetzung unter einem schlechten Stern gestanden: So musste Sängerin Anna Prohaska zum Beispiel wegen Kehlkopfentzündung absagen - der Ersatz war laut Spinola wenig glücklich gewählt. Nur Tamino von Julian Prégardien sei "sehr gut", findet Julia Spinola.
    Ihr Fazit: Die Ästhetik der neuen "Zauberflöte"-Inszenierung wirke gerade zusammen mit der wackligen musikalischen Interpretation "verheerend".
    Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Der Deutschlandfunk macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.