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DFB-Präsident Neuendorf
„Keine Fortschritte bei der FIFA“

DFB-Präsident Bernd Neuendorf ist seit einem Jahr im Amt. Im Deutschlandfunk erklärt er, wieso er die aktuelle FIFA-Exekutive skeptisch sieht – und vor welchen Herausforderungen der DFB vor der Heim-EM der Männer 2024 steht. Dabei richtet er auch einen Appell an die Politik.

Bernd Neuendorf im Gespräch mit Matthias Friebe |
Bernd Neuendorf, Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), kommt zur Sitzung des Sportausschusses des Bundestags. Thema ist die Aufarbeitung der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar.
Bernd Neuendorf, Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), kommt zur Sitzung des Sportausschusses des Bundestags. (picture alliance / dpa / Britta Pedersen)
In der kommenden Woche soll FIFA-Präsident Infantino im Amt bestätigt werden – per Akklamation, ohne Gegenkandidaten. Die Europäer stimmen sich DFB-Präsident Neuendorf zufolge aktuell ab, wie sie auf dem Kongress in Rwanda am 16. März agieren. Er habe diese Woche erst mit der Präsidentin des norwegischen Verbandes, Klaeveness, sowie mit vielen weiteren Präsidenten aus Europa gesprochen. „Wir haben klare Vorstellungen, was passieren muss, wozu die FIFA Stellung beziehen muss“, sagte Neuendorf.
In Katar hätte die FIFA Zusagen mit Blick auf das Thema Menschenrechte gemacht. „Da haben wir schon nachgefragt, und wir sehen da im Moment keine Fortschritte, und das sehen wir natürlich kritisch“, so der DFB-Präsident. Dennoch will sich Neuendorf in das Council wählen lassen. Damit wolle er sich in die Lage versetzen, Prozesse und Entscheidungen zu hinterfragen und für mehr Transparenz zu sorgen.

Finanzielle Lage macht dem DFB zu schaffen

Dem DFB-Präsidenten zufolge haben sich im vergangenen Jahr viele neue Themen für den DFB aufgetan, unter anderem der Krieg in der Ukraine und die damit verbundenen gestiegenen Energiekosten. Neuendorf betonte, dass er gemeinsam mit dem DOSB erreicht habe, dass Sportvereine unter einen Rettungsschirm kommen und von der Strom- und Gaspreisbremse profitieren. Wenige Hundert Euro seien häufig essenziell wichtig für kleine Vereine. Aber auch der DFB als großer Verband habe finanzielle Schwierigkeiten, erklärte Neuendorf und zitierte den DFB-Schatzmeister: „Wir sind schon in gewisser Weise auch abhängig vom Erfolg der A-Nationalmannschaft.“
Und das schlechte Abschneiden bei den vergangenen drei Turnieren mache sich finanziell bemerkbar. Was die Heim-Europameisterschaft 2024 betrifft, habe er auch einen Appell an die Politik gerichtet. Er sagte: „Das ist eine Möglichkeit, wo ich denke, da sollte sich der Bund noch ein Stück weit stärker engagieren mit Maßnahmen, mit Projekten, wo man sich präsentiert, insbesondere die Host Citys“. Bei dem Turnier handle es sich um eine einmalige Chance, Deutschland zu präsentieren.