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Berühmte Forscherin vor 240 Jahren geboren
Mary Somerville und der Hinweis auf Neptun

Vor 240 Jahren kam in Schottland Mary Fairfax zur Welt. Wie damals für Mädchen üblich, ging sie nur sehr kurz zur Schule. Danach brachte sie sich selber Latein und Griechisch bei – und las vor allem Bücher über Mathematik und Astronomie.

    Die schottische Astronomin und Autorin Mary Somerville (1780-1872)
    Die schottische Astronomin und Autorin Mary Somerville (1780-1872) (Philipps)
    Mary Fairfax, die in ihrer zweiten Ehe Somerville hieß, bekam sechs Kinder und begann ihre intensive Forschungsarbeit erst im Alter von etwa 35. Sie experimentierte mit Licht, Elektrizität und Magnetismus. Berühmt wurden ihre leicht verständlichen Wissenschaftsbücher. Sie übersetzte das Buch "Himmelsmechanik" des Franzosen Pierre-Simon Laplace.
    1842 argumentierte sie in ihrem Werk "Über die Zusammenhänge der Physik", dass sich aus den Bahnabweichungen des Planeten Uranus womöglich Masse und Position eines unbekannten Planeten ableiten ließen.

    Aufnahme in die Königliche Astronomische Gesellschaft

    Der Brite John Couch Adams tat genau dies wenige Jahre später – inspiriert vom Text von Mary Somerville, wie er erklärte. Sie und Caroline Herschel wurden als erste Frauen in die Königliche Astronomische Gesellschaft aufgenommen.
    Nicht schön, aber zumindest auf der Mondvorderseite: der Krater Somerville
    Nicht schön, aber zumindest auf der Mondvorderseite: der Krater Somerville (NASA)
    Mary Somerville blieb bis ins hohe Alter eine aktive Buchautorin und starb 1872 mit fast 92 Jahren. Nach ihrem Tod schrieb eine Londoner Zeitung, dass es vielleicht schwierig sei, den König der Wissenschaften der damaligen Zeit zu benennen – allerdings sei die Königin der Forschung eindeutig Mary Somerville. Aber erst mehr als hundert Jahre später wurden ein kleiner Mondkrater und ein Asteroid nach Mary Somerville benannt.