Harold Urey, damals bereits Chemie-Nobelpreisträger für die Entdeckung des schweren Wasserstoffs, und sein Student Stanley Miller haben in einem Labor der Universität von Chicago eine hypothetische Uratmosphäre nachgestellt.
In einem Fünf-Liter-Gefäß befand sich eine Mischung aus Methan, Ammoniak und Wasserstoff. Damit verbunden war ein weiteres Gefäß, das halb mit Wasser gefüllt war und den Urozean darstellte. Das Wasser wurde erhitzt und verdampfte. Schließlich zuckten elektrische Entladungen durch das Gas-Wasserdampf-Gemisch – sie simulierten Blitze, wie es sie schon in der Frühzeit der Erde gegeben haben muss.
Nach nur einer Woche waren in dieser "Ursuppe" der Erde viele organische, also kohlenstoffhaltige, Moleküle entstanden, darunter auch einfache Aminosäuren. Sie sind ein wichtiger Bestandteil des heutigen Lebens auf der Erde. Das Miller-Urey-Experiment wurde oft unter etwas geänderten Bedingungen wiederholt. Denn niemand weiß genau, wie die Uratmosphäre der Erde ausgesehen hat.
Harold Urey ist 1981 gestorben, Stanley Miller im Jahr 2007. Ihr legendäres Experiment erklärt zwar nicht die Entstehung des Lebens, aber immerhin die Entstehung der dafür notwendigen der Bausteine.