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Berufsausbildung und Studium in einem

Alles nahm seinen Anfang, als der baden-württembergische Kultusminister Wilhelm Hahn (CDU) im Jahr 1974 seinen "Offensivplan für die berufliche Bildung" ankündigte. Damals waren sich die Bildungsexperten einig, dass die Hochschulen in Deutschland größtenteils am Bedarf des Arbeitsmarktes vorbei ausbildeten. Hahn wollte eine alternative Ausbildungsform schaffen und diese mit Hilfe der Industrie in die Tat umsetzen, die Idee der Berufsakademien war geboren. Noch im selben Jahr entstanden in Mannheim und Stuttgart die ersten beiden Einrichtungen dieser Art. Inzwischen hat sich das so genannte "Baden-Württemberger Modell " auch in anderen Bundesländern etabliert, etwa in Sachsen, Berlin und Thüringen. Wer an einer Berufsakademie studiert, entscheidet sich zugleich - per Vertrag - für eine Ausbildung in einem Unternehmen. Theorie und Firmenpraxis wechseln sich regelmäßig ab und die Studierenden bekommen während der Studienzeit ein Gehalt. Nach drei Jahren gibt es ein Diplom und zumeist auch gute Chancen auf einen Job. Aber auch nach 30 Jahren kämpfen die Berufsakademien immer noch um Akzeptanz. Besonders die momentan in Deutschland stattfindende Umstellung der Studienabschlüsse auf die internationalen Bachelor auf Master lassen die Diskussion um die Wertigkeit eines Berufsakademie-Abschlusses wieder neu aufkommen.

Redaktion und Moderation: Kate Maleike |
    In "Campus & Karriere" sind Interviews geplant mit Prof. Ulrich Sommer, stellv. Vorsitzender der Direktorenkonferenz der Berufsakademien in Baden-Württemberg, mit Siegfried Schön, Absolvent des ersten Jahrgangs an der Berufsakademie Stuttgart und mit Manuel Hunger von der Studierendenvertretung aller Berufsakademien Baden-Württembergs

    Vorgesehen sind außerdem folgende Beiträge:

    Cajos Kutzbach
    30 Jahre Baden-Württemberger Modell
    Festakt (23.07.04) zum Jubiläum der Berufsakademie Stuttgart

    Hanno Grieß
    In drei Jahren zum Diplom
    Studieren an der Berufsakademie Dresden