Die Ausbildung zum Fischwirt, so heißen die Fischer offiziell, dauert drei Jahre. Der Großteil der Lehre findet auf hoher See statt. Aber auch Fischwirte müssen die Schulbank drücken. 90 Prozent der überwiegend männlichen Auszubildenden besuchen die Landesfischereischule im kleinen schleswig-holsteinischen Osterrönfeld.
Die Fächer sind allgemeinbildend. Mathe steht zum Beispiel auf dem Stundenplan. Für ein Leben an Bord benötigt man darüber hinaus Praxiskenntnisse. Wer könnte die besser vermitteln als Lehrer, die früher selber zur See gefahren sind. Einer von ihnen ist Jörn Ketelsen. Zehn Jahre lang waren große Containerschiffe sein zu Hause. Vor allem mit den Motoren kennt er sich ausgezeichnet aus und unterrichtet in Osterrönfeld Motorenkunde:
Wir sind hier im Maschinenraum der Fischereischule. Hier werden quasi praktische Arbeiten
durchgeführt, da unsere Herren Fischer sich auf See selber behelfen müssen.
Neben dem Praxisunterricht an unterschiedlichsten Dieselmotoren bringt Rüdiger Bornholt den jungen Leuten Netzkunde, Fischereibiologie, Mathematik und Wirtschaft bei. Auch auf die Sicherheitskunde mit Brandschutz und dem Umgang mit Rettungsbooten legt die Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein großen Wert. Denn die Arbeit an Bord eines Kutters ist nicht ungefährlich. Das wissen auch die jungen Auszubildenden. Sören Busker, 16 Jahre alt, aus Niedersachsen, nimmt kein Blatt vor den Mund:
Kann alles passieren. Ich kann über Bord gehen bei richtigem Seegang. Wir können hängen bleiben über Kopf. Da kann soviel passieren, alles Mögliche - ersticken im Maschinenraum oder Maschinenbrand oder was weiß ich.
Eine harte Ausbildung liegt vor den angehenden Fischern: mehrere Monate auf See auf den fünf bis 25 Meter langen Kuttern, der vierwöchige Blockunterricht einmal im Jahr in Rendsburg-Eckernförde mit der Unterbringung im Internat - weit weg von Familie und Freundin. Wer die
körperlichen Anstrengungen auf sich nimmt und die Paukerei, möchte nach der Lehre übergangslos auf einem Kutter unterkommen. Lehrer Rüdiger Bornholt bewertet die Berufsaussichten seiner Schützlinge so:
Ich denke mal, die Berufsaussichten in der Fischerei unterscheiden sich nicht von denen in
anderen Berufen. Es gibt natürlich Probleme. Die Fischerei ist in den letzten Jahren, sag ich mal, durch eine eingeengte Fischereipolitik irgendwo in die Ecke gedrängelt worden. Und durch Wettbewerbsverzerrungen auch innerhalb der EU ist es nicht ganz leicht, heute einen Fischereibetrieb
zu führen.Aber ich denke mal, wenn jemand Lust zu dem Beruf hat und sich da engagiert und einsetzt, dann hat er gute Möglichkeiten, noch in der Zukunft bestehen zu können.
Einer, der sich einsetzt, das ist Jan Schult aus Travemünde in Schleswig-Holstein. Er ist im dritten Lehrjahr. Er erzählt, während er an seinem Gesellenstück, einem Schleppnetz für Dorsch,
Flundern und Lachs, arbeitet, warum er unbedingt Fischer werden wollte:
Ich komm` aus einer Fischerfamilie. Ich bin da groß geworden, wollte nie was anderes machen. Die Zukunft sieht zwar nicht so rosig aus mit Quoten und allem, aber ich will das auf mich nehmen. Mit Fisch umzugehen oder im Hafen zu verkaufen, man ist immer an der frischen Luft, das ist ja am
gesündesten.
Wegen der Überfischung von Nord- und Ostsee sind zwar die Liegezeiten in den vergangenen Jahren verlängert worden. Hinzu kommt, dass die Preise für Fisch und anderes Meeresgetier - etwa Krabben - niedriger sind als in den Vorjahren. Zusätzlich steigen die Auflagen an die
Ausrüstung an Bord. Das aber schreckt die jungen Leute nicht ab. Meistens ist es die Familientradition, die sie in die Fußstapfen ihrer Eltern treten lässt. Wie auch bei Sören Busker:
Das ist mein Traum.Das ist schon immer so gewesen. Kein Land mehr in Sicht. Was Besseres gibt es nicht. Mein Opa, mein Uropa, mein Papa haben es auch alle gemacht. Eigentlich aber
Krabbenfischerei und dann hab´ ich gesagt, ich mach´ jetzt mal was Großes und habe auf einem Eurokutter angeheuert. Dorsch, Schollen und Zungenfische.
Dort wird der junge Mann aus Niedersachsen dann auch nach Ablauf der Berufsschulzeit im September wieder arbeiten. Dann endet der Unterricht für dieses Jahr und die deutsche Nord- und Ostseeflotte darf wieder auslaufen.
Die Fächer sind allgemeinbildend. Mathe steht zum Beispiel auf dem Stundenplan. Für ein Leben an Bord benötigt man darüber hinaus Praxiskenntnisse. Wer könnte die besser vermitteln als Lehrer, die früher selber zur See gefahren sind. Einer von ihnen ist Jörn Ketelsen. Zehn Jahre lang waren große Containerschiffe sein zu Hause. Vor allem mit den Motoren kennt er sich ausgezeichnet aus und unterrichtet in Osterrönfeld Motorenkunde:
Wir sind hier im Maschinenraum der Fischereischule. Hier werden quasi praktische Arbeiten
durchgeführt, da unsere Herren Fischer sich auf See selber behelfen müssen.
Neben dem Praxisunterricht an unterschiedlichsten Dieselmotoren bringt Rüdiger Bornholt den jungen Leuten Netzkunde, Fischereibiologie, Mathematik und Wirtschaft bei. Auch auf die Sicherheitskunde mit Brandschutz und dem Umgang mit Rettungsbooten legt die Landwirtschaftskammer Schleswig-Holstein großen Wert. Denn die Arbeit an Bord eines Kutters ist nicht ungefährlich. Das wissen auch die jungen Auszubildenden. Sören Busker, 16 Jahre alt, aus Niedersachsen, nimmt kein Blatt vor den Mund:
Kann alles passieren. Ich kann über Bord gehen bei richtigem Seegang. Wir können hängen bleiben über Kopf. Da kann soviel passieren, alles Mögliche - ersticken im Maschinenraum oder Maschinenbrand oder was weiß ich.
Eine harte Ausbildung liegt vor den angehenden Fischern: mehrere Monate auf See auf den fünf bis 25 Meter langen Kuttern, der vierwöchige Blockunterricht einmal im Jahr in Rendsburg-Eckernförde mit der Unterbringung im Internat - weit weg von Familie und Freundin. Wer die
körperlichen Anstrengungen auf sich nimmt und die Paukerei, möchte nach der Lehre übergangslos auf einem Kutter unterkommen. Lehrer Rüdiger Bornholt bewertet die Berufsaussichten seiner Schützlinge so:
Ich denke mal, die Berufsaussichten in der Fischerei unterscheiden sich nicht von denen in
anderen Berufen. Es gibt natürlich Probleme. Die Fischerei ist in den letzten Jahren, sag ich mal, durch eine eingeengte Fischereipolitik irgendwo in die Ecke gedrängelt worden. Und durch Wettbewerbsverzerrungen auch innerhalb der EU ist es nicht ganz leicht, heute einen Fischereibetrieb
zu führen.Aber ich denke mal, wenn jemand Lust zu dem Beruf hat und sich da engagiert und einsetzt, dann hat er gute Möglichkeiten, noch in der Zukunft bestehen zu können.
Einer, der sich einsetzt, das ist Jan Schult aus Travemünde in Schleswig-Holstein. Er ist im dritten Lehrjahr. Er erzählt, während er an seinem Gesellenstück, einem Schleppnetz für Dorsch,
Flundern und Lachs, arbeitet, warum er unbedingt Fischer werden wollte:
Ich komm` aus einer Fischerfamilie. Ich bin da groß geworden, wollte nie was anderes machen. Die Zukunft sieht zwar nicht so rosig aus mit Quoten und allem, aber ich will das auf mich nehmen. Mit Fisch umzugehen oder im Hafen zu verkaufen, man ist immer an der frischen Luft, das ist ja am
gesündesten.
Wegen der Überfischung von Nord- und Ostsee sind zwar die Liegezeiten in den vergangenen Jahren verlängert worden. Hinzu kommt, dass die Preise für Fisch und anderes Meeresgetier - etwa Krabben - niedriger sind als in den Vorjahren. Zusätzlich steigen die Auflagen an die
Ausrüstung an Bord. Das aber schreckt die jungen Leute nicht ab. Meistens ist es die Familientradition, die sie in die Fußstapfen ihrer Eltern treten lässt. Wie auch bei Sören Busker:
Das ist mein Traum.Das ist schon immer so gewesen. Kein Land mehr in Sicht. Was Besseres gibt es nicht. Mein Opa, mein Uropa, mein Papa haben es auch alle gemacht. Eigentlich aber
Krabbenfischerei und dann hab´ ich gesagt, ich mach´ jetzt mal was Großes und habe auf einem Eurokutter angeheuert. Dorsch, Schollen und Zungenfische.
Dort wird der junge Mann aus Niedersachsen dann auch nach Ablauf der Berufsschulzeit im September wieder arbeiten. Dann endet der Unterricht für dieses Jahr und die deutsche Nord- und Ostseeflotte darf wieder auslaufen.