Die Chefs der beiden Ethik-Kammern, der Schweizer Cornel Borbely und der Münchner Richter Hans-Joachim Eckert, wollen eigentlich weitermachen. Doch ist das geradlinige Juristen-Duo vielen Spitzenfiguren um Fifa-Chef Infantino zu unabhängig. Und zu furchtlos: Eckert/ Borbely haben nicht nur Sepp Blatter und Michel Platini aus dem Fußball verbannt, sie haben auch schon einmal eine Vorermittlung gegen Infantino selbst angestrengt.
Jetzt will die FIFA ihre unbequemen Ethiker offenbar ersetzen - und hat ihre Erdteil-Verbände offiziell um Personalvorschläge für eine Neubesetzung gebeten. Schon allein das ist nicht regelkonform. Laut Statuten obliegt das Vorschlagsrecht für die Kommissionen alleine dem Fifa-Council.
Sogar einfache Vereine könnte dagegen vorgehen
Sogar einfache Vereine könnte dagegen vorgehen
Nach Juristeneinschätzung hat der Weltverband aber eine noch gravierendere Regelverletzung begangen: Das FIFA-Council muss seine Personalvorschläge nämlich zwingend bis spätestens vier Monate vor dem Kongress an das FIFA-Generalsekretariat schicken. Diese Frist ist nach Aktenlage nicht eingehalten worden. Entsprechende Wahlbeschlüsse sind damit anfechtbar durch jedes Fifa-Mitglied, womöglich sogar durch Vereine.
Experten für Vereinsrecht sehen zwar die Möglichkeit, dass Infantino und Co. einen Bauerntrick planen und im Mai den Kongress direkt darum bitten könnten, den Satzungsbruch abzusegnen – dafür sei aber wohl ein einstimmiger Beschluss notwendig.
Der DFB unterstützt das amtierende Duo
Der DFB unterstützt das amtierende Duo
Den wird es nicht geben, das machte heute der Deutsche Fußball-Bund klar. Der DFB bekräftigte, dass er das Duo Eckert/ Borbely weiter in ihren Ämtern sehen und sich auf dem Kongress auch dementsprechend verhalten wolle.