Die Machtgier, mit der der Bund der Vertriebenen in dieser Institution auftrete, wirke anstößig und schade Deutschland, sagte Weiss. In der Stiftung werde an einem Projekt für die Zukunft gearbeitet, das auf keinen Fall die Kontextualisierung vergessen dürfe: "Das NS-Terrorregime, der deutsche Vernichtungsfeldzug im Osten, der Holocaust, das gehört doch alles in diesen Themenkomplex. Darüber klagen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Und sie haben recht, wenn sie das Gremium verlassen, wenn nicht wirklich inhaltlich über die Sache diskutiert wird." Nach dem polnischen Wissenschaftler Tomasz Szarota und der tschechischen Historikerin Kristina Kaiserova war zuletzt auch die Publizistin Helga Hirsch aus dem neunköpfigen wissenschaftlichen Beirat der Stiftung "Flucht, Vertreibung, Versöhnung" ausgetreten.
Auf die Frage, ob sie Kulturstaatsminister Bernd Neumann einen politischen Rückzug aus der Stiftung rate, entgegnete Weiss: "Ich glaube, für jeden ist ein Ende mit Schrecken besser als ein Schrecken ohne Ende. Und diese Stiftung scheint mir in der engen Verzahnung mit dem Bund der Vertriebenen doch sehr viel von einem Schrecken ohne Ende an sich zu haben."
Weiss sagte, Orte einer nationalen Auseinandersetzung gebe es längst; jede einzelne Vertriebenengruppe habe ihr Museum. Die ehemalige Kulturstaatsministerin verwies auch auf die Existenz der 2005 in Warschau ins Leben gerufenen Stiftung "Erinnerung und Solidarität", die von Deutschland, Polen, der Slowakei und Ungarn gegründet wurde. Diese Stiftung verstehe sich als Instanz, die das heikle Thema Flucht und Vertreibung nicht national diskutieren wolle: "Warum zieht man nicht dann doch die Konsequenz aus den Querelen und den Peinlichkeiten und wendet sich einer Einrichtung zu, die im Konsens erstellt wurde, die da ist und die man einfach nur stärken müsste."
Sie können das vollständige Gespräch mindestens bis zum 16.8.2010 als MP3-Audio in unserem Audio-on-Demand-Player nachhören.
Auf die Frage, ob sie Kulturstaatsminister Bernd Neumann einen politischen Rückzug aus der Stiftung rate, entgegnete Weiss: "Ich glaube, für jeden ist ein Ende mit Schrecken besser als ein Schrecken ohne Ende. Und diese Stiftung scheint mir in der engen Verzahnung mit dem Bund der Vertriebenen doch sehr viel von einem Schrecken ohne Ende an sich zu haben."
Weiss sagte, Orte einer nationalen Auseinandersetzung gebe es längst; jede einzelne Vertriebenengruppe habe ihr Museum. Die ehemalige Kulturstaatsministerin verwies auch auf die Existenz der 2005 in Warschau ins Leben gerufenen Stiftung "Erinnerung und Solidarität", die von Deutschland, Polen, der Slowakei und Ungarn gegründet wurde. Diese Stiftung verstehe sich als Instanz, die das heikle Thema Flucht und Vertreibung nicht national diskutieren wolle: "Warum zieht man nicht dann doch die Konsequenz aus den Querelen und den Peinlichkeiten und wendet sich einer Einrichtung zu, die im Konsens erstellt wurde, die da ist und die man einfach nur stärken müsste."
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