Telaprevir ist ein Wirkstoff, der bei einer Hepatitis-C-Infektion vom Genotyp 1 entscheidende Vorteile bringt. Bislang erhalten Betroffene ein Interferon-Präparat zusammen mit dem Interferon-Verstärker Ribavirin. Telaprevir kann diese Kombinationstherapie zwar nicht ersetzen, wohl aber die Effizienz im Dreierpack erheblich verstärken. Das haben mehrere vergleichende Studien gezeigt, an denen auch Prof. Heiner Wedemeyer von der Medizinischen Hochschule Hannover beteiligt war:
"Bei den bisher unbehandelten Patienten war das Ergebnis so, dass man mit der Standtherapie etwa knapp unter 50 Prozent - 45 Prozent Ausheilungen erreicht hat, während bei dem Telaprevir in der dann Dreifach-Kombination in 75 Prozent der Fälle eine dauerhafte Ausheilung erreicht wurde. Also 30 Prozent Steigerung, was ein ganz dramatisches Ergebnis ist und sicherlich man jetzt Patienten sagen kann, dass vier von fünf Patienten am Ende wahrscheinlich die Therapie ausheilen werden. In einer weiteren Analyse ist die Ausheilung auf 80 Prozent gekommen."
Schon die bisherige Standard-Therapie ist kompliziert: Interferon, das die Abwehrkräfte stärkt, muss einmal pro Woche gespritzt werden. Beim Ribavirin sind es zwei Tabletten pro Tag. In dieser Standard-Kombination dauert die Therapie 48 Wochen - also fast ein Jahr lang. Kommt jetzt noch Telaprevir hinzu - mit drei Kapseln pro Tag - halbiert sich die Behandlungszeit auf 24 Wochen. Auch Patienten, die eine erfolglose Standard-Therapie bereits hinter sich haben, profitieren in 30 Prozent der Fälle von der neue Strategie. Aber: Es gibt auch Nebenwirkungen.
"Das Telaprevir hat als Hauptnebenwirkung, dass es Hautreaktionen geben kann. Hautrötungen, die bis zu mehr als 50 Prozent der Körperfläche betreffen können. Auch Blasen können sich bilden, auch vermehrter Durchfall ist beobachtet worden. Das tritt so bei zehn Prozent der Patienten auf. Wo das dann auch dazu führt, dass man die Behandlung mit dem Telaprevir abbrechen muss. Die bisherige Standard-Therapie Interferon und vor allen Dingen Ribaverin hat dazu geführt, dass der rote Blutfarbstoff, das Hämoglobin, abgefallen ist, und man teilweise die Dosis anpassen musste, dieser Effekt wird noch verstärkt durch das Telaprevir."
"Telaprevir" und das ähnlich wirkende "Boceprevir" sind Proteasehemmer, die gezielt die Virusvermehrung blockieren. Beide Präparate, die EU-weit wahrscheinlich in wenigen Wochen zugelassen werden, gehören in die Hand von Experten - Fachkliniken und Schwerpunktpraxen - weil es zahlreiche Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten zum Beispiel gegen Rheuma geben kann:
"Es braucht Erfahrung, muss man ganz klar sagen. Die Therapie ist kompliziert, nicht nur über Nebenwirkungen, sondern eben auch, wenn ich die Interferon-Ribavirin-Therapie nicht richtig durchführe, wenn ich die Medikamente nicht regelmäßig nehme, dann können sich schnell Resistenzen einstellen, und das ist für die Patienten natürlich auch gefährlich."
Die Einnahme der neuartigen "Proteasehemmer" ist streng geregelt: Alle acht Stunden - auch nachts - muss eine Kapsel eingenommen werden. Das Prozedere verlangt von den Patienten sehr viel Disziplin. Und preiswert sind die Präparate auch nicht. Boceprevier zum Beispiel kostet 1000 Dollar pro Woche. Das sind umgerechnet 17.000 Euro bei sechs Behandlungsmonaten. Was die Medikamente in Deutschland kosten werden, ist zur Zeit noch unklar, doch unterm Strich wird die Behandlung der Hepatitis C wohl auf keinen Fall günstiger.
"Bei den bisher unbehandelten Patienten war das Ergebnis so, dass man mit der Standtherapie etwa knapp unter 50 Prozent - 45 Prozent Ausheilungen erreicht hat, während bei dem Telaprevir in der dann Dreifach-Kombination in 75 Prozent der Fälle eine dauerhafte Ausheilung erreicht wurde. Also 30 Prozent Steigerung, was ein ganz dramatisches Ergebnis ist und sicherlich man jetzt Patienten sagen kann, dass vier von fünf Patienten am Ende wahrscheinlich die Therapie ausheilen werden. In einer weiteren Analyse ist die Ausheilung auf 80 Prozent gekommen."
Schon die bisherige Standard-Therapie ist kompliziert: Interferon, das die Abwehrkräfte stärkt, muss einmal pro Woche gespritzt werden. Beim Ribavirin sind es zwei Tabletten pro Tag. In dieser Standard-Kombination dauert die Therapie 48 Wochen - also fast ein Jahr lang. Kommt jetzt noch Telaprevir hinzu - mit drei Kapseln pro Tag - halbiert sich die Behandlungszeit auf 24 Wochen. Auch Patienten, die eine erfolglose Standard-Therapie bereits hinter sich haben, profitieren in 30 Prozent der Fälle von der neue Strategie. Aber: Es gibt auch Nebenwirkungen.
"Das Telaprevir hat als Hauptnebenwirkung, dass es Hautreaktionen geben kann. Hautrötungen, die bis zu mehr als 50 Prozent der Körperfläche betreffen können. Auch Blasen können sich bilden, auch vermehrter Durchfall ist beobachtet worden. Das tritt so bei zehn Prozent der Patienten auf. Wo das dann auch dazu führt, dass man die Behandlung mit dem Telaprevir abbrechen muss. Die bisherige Standard-Therapie Interferon und vor allen Dingen Ribaverin hat dazu geführt, dass der rote Blutfarbstoff, das Hämoglobin, abgefallen ist, und man teilweise die Dosis anpassen musste, dieser Effekt wird noch verstärkt durch das Telaprevir."
"Telaprevir" und das ähnlich wirkende "Boceprevir" sind Proteasehemmer, die gezielt die Virusvermehrung blockieren. Beide Präparate, die EU-weit wahrscheinlich in wenigen Wochen zugelassen werden, gehören in die Hand von Experten - Fachkliniken und Schwerpunktpraxen - weil es zahlreiche Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten zum Beispiel gegen Rheuma geben kann:
"Es braucht Erfahrung, muss man ganz klar sagen. Die Therapie ist kompliziert, nicht nur über Nebenwirkungen, sondern eben auch, wenn ich die Interferon-Ribavirin-Therapie nicht richtig durchführe, wenn ich die Medikamente nicht regelmäßig nehme, dann können sich schnell Resistenzen einstellen, und das ist für die Patienten natürlich auch gefährlich."
Die Einnahme der neuartigen "Proteasehemmer" ist streng geregelt: Alle acht Stunden - auch nachts - muss eine Kapsel eingenommen werden. Das Prozedere verlangt von den Patienten sehr viel Disziplin. Und preiswert sind die Präparate auch nicht. Boceprevier zum Beispiel kostet 1000 Dollar pro Woche. Das sind umgerechnet 17.000 Euro bei sechs Behandlungsmonaten. Was die Medikamente in Deutschland kosten werden, ist zur Zeit noch unklar, doch unterm Strich wird die Behandlung der Hepatitis C wohl auf keinen Fall günstiger.