Astronomen sprechen von der Opposition, denn Saturn steht an unserem Himmel der Sonne genau gegenüber. Wenn das Tagesgestirn im Nordwesten versinkt, steigt der Planet im Südosten über den Horizont. Wenn Saturn morgens die Himmelsbühne räumt, tritt die Sonne hervor.
Zur Opposition kommt es immer dann, wenn die Erde auf der Innenbahn einen Planeten überholt. Saturn und die Erde laufen – wie alle Planeten – in derselben Richtung um die Sonne, wie Läufer im Stadion, die auf verschiedenen Bahnen ihre Runden drehen.
Weil die Bahn der Erde viel kürzer ist als die von Saturn, und die Erde zudem viel schneller läuft, überrundet sie Saturn immer nach einem Jahr und knapp zwei Wochen. Das nächste Mal am 27. Juni des nächsten Jahres. In diesen Tagen blicken Saturnforscher mit etwas Wehmut an den Himmel. Denn es ist die letzte Opposition während der Cassini-Mission. Seit 2004 läuft Cassini als künstlicher Mond um den Ringplaneten.
Doch am Mittag des 15. September wird dieses Abenteuer ein Ende haben: Das NASA-Team lenkt die Raumsonde gezielt in die Saturnwolken. Der Treibstoff geht zur Neige und man möchte verhindern, dass sie unkontrolliert auf einen der Monde stürzt.
In diesen Nächten leuchten aber noch beide tief am Südhimmel: Saturn und irgendwo knapp daneben die Raumsonde Cassini.