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Bestechungsverdacht
Frankreichs Justiz ermittelt gegen Japans NOK-Chef

Die französische Justiz ermittelt gegen den Präsidenten das japanischen Olympischen Komitees. Im Rahmen der Vergabe der Olympischen Spiele 2020 nach Tokio soll Tsunekazu Takeda zwei Millionen Euro an ein Consulting-Unternehmen gezahlt haben. Das unterhält enge Kontakte zu einem alten Bekannten in Sachen Korruption im Sport.

Von Jürgen König |
    Japans NOK-Chef Tsunekazu Takeda wies die Vorwürfe zurück: Er sei an keinem Fehlverhalten beteiligt gewesen.
    Japans NOK-Chef Tsunekazu Takeda wies die Vorwürfe zurück: Er sei an keinem Fehlverhalten beteiligt gewesen. (imago sportfotodienst)
    Bestechungsgelder von rund zwei Millionen Euro soll Tsunekazu Takeda gezahlt haben, um die Olympischen Spiele von 2020 gegen die Mitbewerber Madrid und Istanbul nach Tokio zu holen. Die Pariser Justiz bestätigte heute einen Bericht der Tageszeitung "Le Monde", wonach schon am 10. Dezember ein offizielles Ermittlungsverfahren gegen Takeda eingeleitet wurde.
    Das Geld soll 2013 im Umfeld der IOC-Sitzung in Buenos Aires in zwei Raten gezahlt worden sein – an das Consulting-Unternehmen "Black Tidings" in Singapur. Es unterhält enge Geschäftskontakte zu Papa Massata Diack aus dem Senegal - der Sohn des früheren Präsidenten des Internationalen Leichtathletik-Verbandes IAAF, Lamine Diack, war schon in mehrere Korruptionsfälle des Sports verwickelt. Seit 2015 fahndet Interpol nach ihm, seither werden auch in Frankreich die Umstände der Olympia-Vergabe 2013 untersucht – bisher aber hat die senegalesische Regierung Papa Massata Diack der französischen Justiz nicht ausgeliefert.
    Takeda bestreitet Fehlverhalten
    Der nun beschuldigte Tsunekazu Takeda wies die Vorwürfe japanischen Agenturberichten zufolge umgehend zurück. Er sei "an keinem Fehlverhalten beteiligt" gewesen, "Bestechung" sei "undenkbar", er habe bei Befragungen "mit den französischen Behörden kooperiert", ihm seien auch "keine Restriktionen auferlegt" worden. Unterstützung erhielt Tsunekazu Takeda vom IOC, dessen Mitglied er seit 2012 ist: Nach wie vor gelte für ihn "die volle Unschuldsvermutung", man werde die Situation weiter beobachten.