Die französische Justiz ermittelt gegen den Präsidenten das japanischen Olympischen Komitees, Tsunekazu Takeda. Im Rahmen der Vergabe der Olympischen Spiele 2020 nach Tokio soll Takeda zwei Millionen Euro an ein Consulting-Unternehmen gezahlt haben.
"Takeda steht in der ersten Reihe der Sportfunktionäre", sagte Sportpolitik-Experte Robert Kempe im Dlf. Auffällig sei, dass in Japan Kritiker an den Olympischen Spielen in der eigenen Hauptstadt, kaum öffentlich zu Wort kommen, so Kempe. Auch die Ermittlungen der französischen Behörden, würden in Japan kaum thematisiert.
Alter Bekannter in Sachen Korruption im Sport
Das Geld soll 2013 im Umfeld der IOC-Sitzung in Buenos Aires in zwei Raten gezahlt worden sein - an "Black Tidings" in Singapur. Es unterhält enge Geschäftskontakte zu Papa Massata Diack aus dem Senegal - der Sohn des früheren Präsidenten des Internationalen Leichtathletik-Verbandes IAAF, Lamine Diack, war schon in mehrere Korruptionsfälle des Sports verwickelt.
Seit 2015 fahndet Interpol nach ihm, seither werden auch in Frankreich die Umstände der Olympia-Vergabe 2013 untersucht – bisher aber hat die senegalesische Regierung Papa Massata Diack der französischen Justiz nicht ausgeliefert.
"Fakt ist, dass es eine massive Häufung von IOC-Mitgliedern gibt, die von Strafermittlerin weltweit untersucht werden", sagte Kempe. Man müsse davon ausgehen, dass dies wohl nicht die Letzten waren, die in den Fokus von Ermittlungen geraten.
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