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Bestechungsvorwürfe
Formel-1-Chef Ecclestone muss vor Gericht

Ex-BayernLB-Vorstand Gerhard Gribkowsky hatte Bernie Ecclestone belastet: Der Formel-1-Chef soll ihm Bestechungsgeld bezahlt haben. Jetzt droht Ecclestone ein Prozess. Das Landgericht München hat die Anklage zugelassen.

    Formel-1-Chef Bernie Ecclestone hatte mit dem Prozess schon gerechnet. "Ich bin sicher, dass es zu einem Prozess kommen wird", sagte der 83-jährige Engländer der "Wirtschaftswoche". "Schließlich bin ich ja schon angeklagt worden. Es geht jetzt um den Termin."
    Das Landgericht München hat die Anklage jetzt zugelassen. Der Prozess beginnt voraussichtlich Ende April. Als Angeklagter in einem Strafprozess muss Ecclestone dann persönlich vor Gericht erscheinen.
    Der Unternehmer muss sich wegen des Verdachts der Bestechung vor Gericht verantworten. Er soll im Zuge des Verkaufs von Formel-1-Anteilen der BayernLB an einen britischen Investor 44 Millionen Dollar Bestechungsgeld an den damaligen BayernLB-Vorstand Gerhard Gribkowsky gezahlt haben.
    Ecclestone spricht von Erpressung
    Gribkowsky wurde deswegen zu achteinhalb Jahren Haft verurteilt. Er hatte Ecclestone während des Prozesses belastet. Ecclestone bestreitet die Vorwürfe und gibt an, von Gribkowsky erpresst worden zu sein. Dieser soll Anspielungen gemacht haben, Ecclestones undurchsichtiges Geschäftsmodell den britischen Steuerbehörden zu melden.
    Im Fall eines Prozesses droht Ecclestone das Ende seiner Karriere. Bei einer möglichen Verurteilung durch die deutsche Justiz muss er mit einer Gefängnisstrafe rechnen.