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Bestsellerautor Dietrich Schwanitz gestorben

Der ehemalige Hamburger Anglistik-Professor und umstrittene Bestsellerautor Dietrich Schwanitz ist einsam gestorben. Tage nach seinem Tod ist der an Parkinson erkrankte 64-Jährige am Dienstag in seiner Wohnung tot aufgefunden worden. Einen Selbstmord oder ein Verbrechen schließt die Polizei aus, die Todesuntersache sei Unterkühlung.

    Schwanitz hatte im Jahr 1995 mit seinem Universitätsroman "Der Campus" einen Beststeller gelandet, der ihm zwar viele Auftritte in Talkshows einbrachte, aber auch Kritik als Nestbeschmutzer und Frauenfeind. Der Roman prangert Missstände an deutschen Universitäten an und wurde auch verfilmt. Schwanitz kennt den Hochschulbetrieb auch aus seiner Zeit als als Professor für Englische Literatur an der Hamburger Universität 1978 bis 1997. Drei Jahre nach "Der Campus" fand auch sein Universitätsroman "Der Zirkel" ein Millionenpublikum. Sein 1999 erschienenes Wissenshandbuch "Bildung" kritisierten Experten als populistisch, die Käufer griffen trotzdem gerne zu. Der zuletzt völlig zurückgezogen lebende Schwanitz litt schon länger an einer unheilbaren Krankheit mit motorischen Störungen.