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Bestsellerautorin Elena Ferrante
Recht auf Anonymität

Die Autorin selbst hatte immer wieder darauf hingewiesen, dass sie anonym bleiben möchte. Weil dieser Wunsch für einen vermeintlichen journalistischen Scoop einfach ignoriert wurde, hat die literarische Welt in dieser Woche sehr kontrovers über den Fall Ferrante debattiert.

Literaturkritiker Hubert Winkels im Gespräch mit Stefan Koldehoff |
    Literaturjournalist Hubert Winkels, Jury-Präsident des Ingeborg-Bachmann-Wettbewerbs in Klagenfurt
    Hubert Winkels, Literaturredakteur beim Deutschlandfunk (picture alliance/Uwe Zucchi)
    Eine Woche ist es her, dass ein italienischer Journalist in langen Texten mit vielen Konjunktiven behauptete, das Pseudonym der Bestsellerautorin Elena Ferrante gelüftet zu haben. Ausführlich berichtete in Deutschland die "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung" darüber, dass eine Mitarbeiterin des kleinen Ferrante-Verlags plötzlich hohe Beträge überwiesen bekommen und sich davon teure Immobilien gekauft habe und dass es in ihrer Biografie zahlreiche Namensähnlichkeiten mit Figuren in Ferrante-Büchern gebe. Ob die Indizien zutreffen, steht bis heute nicht fest.
    Die Autorin selbst hatte immer wieder – auch in einem E-Mail-Interview mit dem "Spiegel" – darauf hingewiesen, wie wichtig ihr ihr Inkognito sei: weil ihr ihre literarische Identität näher sei als ihre biografische. Aber auch, weil sie ungestört weiter schreiben können wolle.
    Weil dieser Wunsch für einen vermeintlichen journalistischen Scoop einfach ignoriert wurde, hat die literarische Welt in dieser Woche sehr kontrovers über den Fall Ferrante und das Recht auf Anonymität in der Kunst debattiert.
    Stefan Koldehoff sprach darüber mit dem Deutschlandfunk-Literaturkritiker Hubert Winkels.
    Sie können das Gespräch sechs Monate in unserer Mediathek nachhören.