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Besuch bei Firmen in Shenzhen
Merkel beendet China-Reise

Bundeskanzlerin Angela Merkel hat zum Abschluss ihrer China-Reise Shenzhen besucht. Das ist auch als Symbol zu verstehen: In der südchinesischen Stadt begann vor 40 Jahren die wirtschaftliche Öffnung Chinas.

Von Steffen Wurzel |
    Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) steht neben Staatssekretär Ulrich Nussbaum (l-r), Li Xi, Parteisekretär der Provinz Guangdong, Provinzgouverneur Ma Xingru und dem Außenhandelskammer Beauftragter Jens Hildebrand, bei der Eröffnung des AHK-Innovation Hub Shenzhen.
    Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bei ihrem Besuch in Shenzhen. (pa/dpa/Kappeler)
    Angela Merkel ließ sich heute in Shenzhen unter anderem ein Hightech-Röntgengerät erklären. Made in China, hergestellt aber von einer deutschen Firma: Siemens.
    Nach den politischen Gesprächen gestern in Peking wollte die Bundeskanzlerin mit ihrem Besuch im Süden Chinas heute zwei Dinge zeigen. Erstens: Trotz einiger Probleme funktioniert die konkrete deutsch-chinesische Wirtschaftszusammenarbeit, zum Beispiel im Shenzhener Medizintechnikwerk von Siemens.
    Zweitens verdeutlichte Angela Merkel mit ihrem Abstecher nach Shenzen, dass sie sich für alle Regionen des riesigen Landes interessiert:
    "Ich versuche, wann immer ich in China bin, nicht nur Peking zu besuchen, sondern auch andere Provinzen, um ein breiteres Bild von der Entwicklung Chinas zu bekommen."
    Positiver Eindruck
    Die südchinesische Stadt Shenzhen gilt in China als das Symbol für den Beginn der wirtschaftlichen Öffnung des Landes vor 40 Jahren. Damals war Shenzhen ein kleines Fischerdorf, inzwischen leben allein im zentralen Stadtgebiet rund 13 Millionen Menschen, fast doppelt so viele wie im benachbarten Hongkong. Heute hat die Stadt die frühere britische Kolonie in vielen Bereichen längst überholt, vor allem in Sachen Innovationskraft und Dynamik.
    "Man sieht an dieser Dynamik, dass es einerseits viele Möglichkeiten der Kooperation gibt. Man sieht daran aber auch, dass wir (in Deutschland) aufgefordert sind, uns mit der Digitalisierung und den daraus erwachsenen Veränderungen für den Arbeitsmarkt zu befassen."
    Nach Ansicht von Siemens-Chef Joe Kaeser, der als Teil der Wirtschaftsdelegation die Kanzlerin begleitet hat, war die Reise ein Erfolg, vor allem was die Atmosphäre zwischen beiden Seiten angeht.
    "Ich glaube gesehen zu haben, dass das Klima des Miteinander deutlich kooperativer geworden ist. China hat in den vergangenen Jahren – ich war ja oft hier mit der Kanzlerin – einen ungewöhnlich selbstbewussten Eindruck immer wieder hinterlassen. So auch diesmal, aber auch kooperativer."
    Gegenbesuch im Juli
    Noch am Vormittag deutscher Zeit hob der Regierungsjet der Bundeskanzlerin schon wieder in Richtung Deutschland ab. Damit dauerte Angela Merkels Arbeitsbesuch in China nicht einmal 48 Stunden. Inhaltlich ziemlich vollgepackt: Neben den internationalen Konfliktthemen Nordkorea und Iran ging es vor allem um Wirtschafts- und Handelsfragen. Auch das Thema Menschenrechte spielte eine Rolle. Nicht öffentlich zwar, aber direkt nach ihrem Treffen mit Staats- und Parteichef Xi Jinping gestern Abend traf sich Merkel in der Deutschen Botschaft in Peking mit einigen Menschenrechtsaktivisten. Mit dabei waren auch Angehörige von Bürgerrechtsanwälten, die aus politischen Gründen im Gefängnis sitzen.
    Schon in etwa anderthalb Monaten kommt der chinesische Ministerpräsident zum Gegenbesuch nach Deutschland. Li Keqiang und einige seiner wichtigsten Minister werden sich Anfang Juli mit dem Bundeskabinett treffen, im Rahmen der längst zur Routine gewordenen deutsch-chinesischen Regierungskonsultationen. Und Angela Merkel gab heute auch schon Hinweise auf die mögliche Tagesordnung der gemeinsamen Kabinettssitzung:
    "Die Kooperation muss jetzt mit Blick auf die Digitalisierung auf ganz neue Füße gestellt werden. Denn Daten sind der entscheidende Faktor und Datensicherheit ist für die Unternehmen das A und O."