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Besuch in Berlin
Erdogan auf Wahlkampftour

Ministerpräsident Erdogan hat in der Türkei mit seiner Strategie, die Korruptionsaffäre aufzuarbeiten, viele vor den Kopf gestoßen. Auch seine Anhänger. Letzten Sommer schon hatte Erdogans autoritärer Stil gegenüber der Gezi-Park-Bewegung viele Wähler verprellt, die einst an seiner Seite waren.

Luise Sammann im Gespräch mit Katrin Michaelsen | 04.02.2014
    Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan und seine Ehefrau Emine besuchen am 04.02.2014 die Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik in Berlin. Erdogan hielt dort einen Vortrag zum Thema "Die Türkei, Europa und die Welt im 21. Jahrhundert".
    Der türkische Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan und seine Ehefrau Emine besuchen am 04.02.2014 die Deutsche Gesellschaft für Auswärtige Politik in Berlin. (Rainer Jensen / dpa )
    Auch im Ausland tritt Erdogan nicht immer diplomatisch auf. Das zeigte sich schon bei früheren Reden in Deutschland, als es zum Beispiel im Februar 2008 in der Köln-Arena um die Integration der türkischstämmigen Bevölkerung ging. Anders als 2008 aber steht für die Türkei momentan wirtschaftlich und politisch einiges auf dem Spiel. Und da bekommt Erdogans Besuch heute in Berlin ein ganz anderes Gewicht.
    Für die Journalistin Luise Sammann ist das einerseits ein normaler Staatssbesuch. Auf der anderen Seite aber gehe es auch um den türkischen Wahlkampf. Besonders in diesem Jahr lohne es sich für Erdogan, bei den 1,5 Millionen Türken in Deutschland zu punkten. Im Sommer beabsichtige er offenbar, sich als Präsident wählen zu lassen. Bei dieser erstmals direkt durchgeführten Präsidentschaftswahl dürften alle Türken wählen.
    Das Gespräch mit Luise Sammann können Sie mindestens fünf Monate in unserem Audio-on-Demand-Player nachhören.