Auch im Ausland tritt Erdogan nicht immer diplomatisch auf. Das zeigte sich schon bei früheren Reden in Deutschland, als es zum Beispiel im Februar 2008 in der Köln-Arena um die Integration der türkischstämmigen Bevölkerung ging. Anders als 2008 aber steht für die Türkei momentan wirtschaftlich und politisch einiges auf dem Spiel. Und da bekommt Erdogans Besuch heute in Berlin ein ganz anderes Gewicht.
Für die Journalistin Luise Sammann ist das einerseits ein normaler Staatssbesuch. Auf der anderen Seite aber gehe es auch um den türkischen Wahlkampf. Besonders in diesem Jahr lohne es sich für Erdogan, bei den 1,5 Millionen Türken in Deutschland zu punkten. Im Sommer beabsichtige er offenbar, sich als Präsident wählen zu lassen. Bei dieser erstmals direkt durchgeführten Präsidentschaftswahl dürften alle Türken wählen.
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