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Besuch nach Hurrikan "Harvey"
Trump: Texas kann mit allem klarkommen!

Sturm "Harvey" hält den Süden der USA weiter in Atem. Viele Menschen in Houston wurden evakuiert und leben in Notunterkünften. Bei seinem Besuch im Katastrophengebiet versuchte sich US-Präsident Donald Trump als zupackender Krisenmanager zu zeigen.

Von Martina Buttler |
    US-Präsident Donald Trump hält bei einem Besuch in Texas die Flagge von Texas hoch.
    US-Präsident Donald Trump bei seinem Besuch in Texas (AFP / Jim Watson)
    "Welcome to my new home!"
    Michelle steht zwischen einer Pritsche, Decken und ein paar Tüten in einer Notunterkunft in Houston. Das ist ihr neues Zuhause, sagt sie und atmet tief durch. 9000 Menschen sind allein im Convention Center der Stadt untergebracht. Doppelt so viele wie ursprünglich vorgesehen. Viele mussten die letzte Nacht auf dem Boden schlafen, weil es nicht genug Pritschen gab. Charles Maltbie vom Roten Kreuz erzählt bei CBS, wie die Lage in der Notunterkunft ist:
    "Es geht so gut wie es eben in so einer Situation gehen kann. Wir können die Notfallversorgung gewährleisten und wir können gerade so mithalten."
    Notunterkunft in Houston: Ein Schreibtisch des Roten Kreuzes.
    Notunterkunft in Houston (Deutschlandradio / Martina Buttler)
    Houstons Bürgermeister Sylvester Turner versucht noch weitere Notunterkünfte aufzumachen: "Wir haben bei der Katastrophenhilfe 10.000 weitere Pritschen und Nachschub bestellt und das so schnell wie möglich."
    Harvey hat Rekordregen gebracht. Mehr Niederschlag kam in den USA bisher nur 1950 auf Hawaii runter und bis zum Pegel von damals, 1 Meter 33, fehlt nur noch ein Zentimeter. Zwei Reservoirs sind übergelaufen, ein Damm gebrochen. Unablässig werden Menschen mit Booten und Helikoptern aus ihren Häusern gerettet. US-Präsident Donald Trump hat sich in Texas selbst einen Eindruck von der Katastrophe verschafft: "Was passiert, ist episch. Aber es ist in Texas passiert und Texas kann mit allem klarkommen."
    Trump schwenkt eine texanische Flagge und versucht, den Menschen Mut zu machen, sich als zupackender Krisenmanager zu präsentieren. Unterdessen lassen viele Menschen ihr bisheriges Leben zurück, wenn sie wie Amanda ausgeflogen werden:
    "Es ist hart. Wir wissen nicht, wo wir hinkommen und wir nehmen das bisschen mit, was uns geblieben ist."
    Sturm in Louisiana erwartet
    Kinder mit Rettungswesten werden auf dem Arm ihrer Eltern vor den Fluten in Sicherheit gebracht. Der Sturm wird voraussichtlich in der Nacht auf Louisiana treffen. Der Bürgermeister von New Orleans, Mitch Landrieu, ist vorsichtig optimistisch nach den letzten Vorhersagen, dass seine Stadt nicht hart getroffen wird und er verspricht: Wenn wir aus dem Gröbsten raus sind, helfen wir in Texas so wie die Welt nach Katrina New Orleans geholfen hat:
    Der Bürgermeister von Houston hat eine nächtliche Ausgangssperre verhängt. Sie gilt von Mitternacht bis 5 Uhr früh. So sollen Plünderungen verhindert werden. Unterdessen suchen viele Menschen ihre Angehörigen und Freunde, so wie Dawn. Auf CNN erzählt die blonde langhaarige Frau, wie sie mit ihrem Mann und ihrem dreijährigen Sohn von einem Helikopter aus dem überfluteten Haus gerettet wurde und nun nach ihrer Freundin sucht:
    "Conni oder Jeff, wo auch immer ihr seid, meldet euch, dass es euch gut geht. Wer weiß, wie es ihnen geht, bitte sagt Bescheid. Ich habe versucht sie anzurufen und sie geht nicht dran."
    Die Menschen halten zusammen. "We are in it together" – wir stehen alle zusammen. Das hört man immer wieder und erlebt es in den Straßen von Houston.