
Als die Römer die griechische Vorherrschaft ablösten, übernahmen sie deren Himmelsvorstellungen, wobei sie zahlreiche hellenistische Bezüge an ihre eigene Götterwelt adaptierten.
So wurde zum Beispiel Zeus durch Jupiter ersetzt, Helios durch Sol und Ares durch Mars. Die Sternbildnamen dagegen blieben weitgehend unverändert.
Als Europa nach dem Zerfall des römischen Reiches ins "finstere Mittelalter" abrutschte, entwickelten Araber und Perser die Kulturtraditionen fort.
Vom Islam als neuer Antriebsfeder geprägt konnten sie mit dem Vielgötterhimmel der Griechen und Römer nicht viel anfangen, und so verloren die Sternbildnamen und die zugehörigen Sagen an Bedeutung.

Dafür erhielten viele der helleren Sterne charakteristische Eigennamen, die sich bestenfalls an die antiken Vorlagen anlehnten.
So nannten die Araber den hellen, rötlichen Stern im Orion Ibt al Jauzah – die "Achsel des Riesen". Durch zahlreiche Kopier- und Übertragungsfehler ist daraus schließlich Bet el Geuze und im weiteren Verlauf – zumindest im deutschsprachigen Raum – Beteigeuze geworden.
Der offizielle und international gebräuchliche Name des Hauptsterns im Orion ist aber Betelgeuse. Die linke Achsel des Riesen strahlt jetzt nach Einbruch der Dunkelheit genau im Süden.