Seit dem Mittag des Heiligen Abends laufen im Heiligen Land die Weihnachtsfeierlichkeiten. Tausende Menschen haben auf einer traditionellen Prozession von Jerusalem nach Bethlehem teilgenommen. Geleitet wurde sie vom lateinischen Patriarchen Fuad Twal, der der höchste Repräsentant des Vatikans im Heiligen Land ist. Er war in ein purpurfarbenes Gewand gekleidet und wurde in Bethlehem von Gläubigen und palästinensischen Pfadfindern empfangen.
Auf dem Krippenplatz vor der Geburtskirche in Bethlehem warteten hunderte Christen auf die Ankunft der Prozession. Nach christlicher Überlieferung ist Jesus in der Grotte geboren worden, die sich unter dem Altar der Kirche aus dem 6. Jahrhundert befindet. Sie ist eine der ältesten Kirchen weltweit.
Nach Angaben der palästinensischen Tourismusministerin Rula Maaja sind in diesem Jahr etwa 15.000 Pilger aus aller Welt zu Weihnachten nach Bethlehem gekommen. Die israelische Armee rechnet für die Weihnachtstage mit insgesamt 300.000 Besuchern. Die Hotels in der kleinen Stadt im Westjordanland sind nach palästinensischen Angaben voll ausgebucht.
Sondererlaubnis für Palästinenser
Bethlehem liegt nur wenige Kilometer südlich von Jerusalem, ist aber durch eine Sperranlage von Israel abgetrennt. Israel erlaubte mehreren hundert christlichen Palästinensern aus dem Ausland sowie aus dem Gazastreifen zu Weihnachten die Einreise. Im besetzten Westjordanland gelten strikte Reisebeschränkungen für Palästinenser.
Chöre aus aller Welt haben Weihnachtslieder auf dem Krippenplatz in Bethlehem gesungen. Mit Dudelsäcken und Trommeln sind palästinensische Pfadfinder durch die Straßen der historischen Stadt gezogen. Als Höhepunkt der Feierlichkeiten war für den Abend die traditionelle Mitternachtsmesse in der Katharinenkirche geplant, die sich direkt neben der Geburtskirche befindet.
Papst grüßt per Twitter
Papst Franziskus hat die Christen per Tweet zu einer geistlichen Feier des Weihnachtsfestes aufgerufen.
Der Herr kommt! Erwarten wir ihn mit offenem Herzen!— Papst Franziskus (@Pontifex_de) December 24, 2013
Beim Kurznachrichtendienst Twitter hat Franziskus mehr als 10,9 Millionen Abonnenten. Er wollte am Abend zum ersten Mal die Christmette in St. Peter leiten. Weil die in der Regel zwei Stunden dauert und der Papst mit seinen 77 Jahren seine Kräfte schonen will, wurde ihr Beginn auf 21.30 Uhr gelegt,
berichtet Jan-Christoph Kitzler aus Rom
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