Der Tischkicker ist der zentrale Treffpunkt in der kleinen Internetfirma von Moritz Ahl. Wenn es die Arbeit erlaubt, gönnt sich auch der Chef gerne ein Spiel mit seinen Mitarbeitern. Seine Firma hat Ahl 1999 noch als Schüler gegründet. Inzwischen hat er ein Büro im Norden von Bonn – und sechs Mitarbeiter.
"Als kleines Unternehmen sind wir sehr stark auf Nachhaltigkeit ausgerichtet und dementsprechend möchte ich natürlich unseren Mitarbeitern auch die Möglichkeit geben, für ihr Alter vorzusorgen. Und da sag ich dann als Firma, okay, möchte ich auch gerne ein bisschen was oben drauf geben, wenn Mitarbeiter das machen. Das steigert natürlich auch die Motivation, bindet sicherlich auch den ein oder anderen Mitarbeiter an uns und ich denke, das ist eine Win-Win-Situation für alle."
Doch Ahl musste feststellen, dass das Angebot an verschiedenen Betriebsrenten sehr unübersichtlich ist.
Schwierig, das richtige Modell zu finden
"Für mich ist es erst mal sehr schwer zu durchschauen gewesen. Es gibt Versicherungslösungen, die einem versprechen ein Rundum-Sorglos-Paket. Die sind dann aber oft von den Kosten her unattraktiv, gerade jetzt mit den niedrigen Zinsen. Dann gibt es andere Möglichkeiten, dass wir das selber organisieren, die haben bestimmte bürokratische Hürden, die man überwinden muss."
Laut Bundesministerium für Arbeit und Soziales verfügten im Jahr 2015 knapp 60 Prozent aller Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen über eine betriebliche Altersvorsorge. In Unternehmen mit bis zu zehn Mitarbeiter hatten jedoch nur 28 Prozent der Beschäftigten über ihren Betrieb zusätzlich vorgesorgt.
"Wir haben in Folge der Rentenreform 2001 einen Anstieg der Verbreitung der Betriebsrenten gesehen. Das stagniert jetzt allerdings schon seit einigen Jahren. Wir haben noch eine zweite Bewegung gesehen, nämlich, dass in der Finanzierung von Betriebsrenten es eine Verschiebung gegeben hat von Arbeitgebern zu Arbeitnehmern, das heißt, wo früher ganz massiv die Arbeitgeber finanzierten Betriebsrenten vorherrschend waren, herrschen jetzt eigentlich gemeinsam finanzierte Betriebsrentensysteme vor oder auch an manchen Stellen Arbeitnehmer finanzierte Systeme", erklärt Florian Blank vom Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut der Hans-Böckler-Stiftung.
Gerade in kleineren Unternehmen oft keine zusätzliche Altersvorsorge
"Wir haben da letztendlich eine Landschaft der betrieblichen Altersversorgung, wo einzelne Beschäftigtengruppen gut abgesichert sind, andere aber, gerade Geringverdiener, gerade Beschäftigte in kleineren Unternehmen, keine zusätzliche Altersvorsorge haben."
Ein Hemmnis für kleine Unternehmen, eine Betriebsrente einzuführen, ist oft der zusätzliche Arbeitsaufwand. Deshalb lässt sich Ahl nun von einem Versicherungsberater unterstützen, der ihm helfen soll, die richtige Betriebsrente für sein Unternehmen zu finden.
"Wir haben verschiedene Wege diskutiert und werden jetzt Schritt für Schritt vorgehen. Die Tendenz ist, dass wir die Betriebsrente tatsächlich einrichten werden und sind momentan dabei noch verschiedene juristische Fragen zu klären."
Wenn das geschafft ist, lässt es sich auch umso sorgenfreier Kickern.