Nach Angaben der Betroffenen-Initative "Eckiger Tisch" wurden bisher im Schnitt 20.000 Euro an Betroffene gezahlt. Das reiche nicht aus. Außerdem kritisiert die Initiative, dass die Kirche nicht direkt mit den Opfern verhandele.
Wie der Sender RBB berichtet, hat die Betroffenen-Initative einen Brief mit ihren Forderungen an Bundestagsabgeordnete geschrieben. Konkret gefordert wird, dass die Katholische Kirche darauf verzichtet, sich in Gerichtsprozessen auf Verjährung zu beziehen, um so Zahlungen abzuwehren. Zudem solle sich der Staat stärker engagieren, um den Missbrauchs-Skandal aufzuarbeiten.
Berliner Skandal sorgte für Aufklärungswelle in ganz Deutschland
Vor 15 Jahren erschütterten die Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs am katholischen Canisius-Kolleg in Berlin ganz Deutschland. Jesuitenpater Klaus Mertes machte im Januar 2010 öffentlich, dass mindestens zwei Patres der Elite-Schule in den 1970iger und 80iger Jahren systematisch sexualisierte Gewalt an Schülern betrieben hatten.
Im Jahr 2010 hatten die Vorfälle eine Aufklärungswelle in ganz Deutschland ausgelöst. Die damalige Bundesregierung hatte daraufhin die ehemalige Bundesfamilienministerin Bergmann als erste unabhängige "Beauftragte zur Aufarbeitung des sexuellen Kindesmissbrauchs" eingesetzt.
Diese Nachricht wurde am 10.01.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.