Betroffene Anrainerstaaten sind Mali, Burkina Faso, Ghana und die Elfenbeinküste. Selbst wenn im langjährigen Durchschnitt künftig nicht weniger Regen fallen sollte, spekuliert Wolfram Mauser, würden mit dem Klimawandel die Niederschläge unregelmäßiger kommen. Zwangsläufig müssten die Wassernutzer also künftig mehr Geld in Speichereinrichtungen investieren. Doch die Mittel dafür fehlen in diesen Ländern, die ohnehin am Tropf der Entwicklungshilfe hängen. Daher stehen nachhaltige und vor allem machbare Lösungsszenarien an vorderster Stelle des Interesses bei dem interdisziplinären Treffen in München. Doch neben engen und schwierig zu lösenden, wirtschaftlichen Fragestellungen entstehen auch gefährliche und schlecht vorhersehbare Komplikationen. So ist der Volta in Ghana auf viele hundert Kilometer für Wasserkraftwerke aufgestaut. Unter der heißen afrikanischen Sonne ist das jedoch eine ideale Brutstätte für viele Arten gefährlicher Krankheitserreger.
Ein weiterer Aspekt ist die lange bestehende Verfeindung vieler betroffener Nachbarstaaten. Auch sollen die in GLOWA gewonnenen, umfangreichen Gutachten nicht auf Nimmerwiedersehen in Schubladen der Anrainer-Regierungen landen. Daher bemühen sich die Forscher, die verhärteten, zwischenstaatlichen Fronten aufzubrechen. "Eine Identifikation der Konflikte ist noch am ehesten unter Wissenschaftlern machbar, weil alle zusammen versuchen, die Auseinandersetzung so neutral wie möglich zu formulieren." Wolfram Mauser hegt die Hoffnung, dass deutsche Gruppen durch eine behutsame Kooperation auf wissenschaftlicher Ebene zwischen den Beteiligten zu vermitteln.
[Quelle: Florian Hildebrand]