"Wir werden uns bewegen, denn das gehört zum Leben."
Die Zweit- und Viertklässler schwingen zum Gesang die Arme, bewegen sich rhythmisch und hüpfen. Sie strahlen dabei und haben sichtlich Spaß.
"Die Hardtschule in Karlsruhe ist eine Grundschule mit sport- und bewegungserzieherischem Schwerpunkt, das heißt, dass wir uns nicht nur in der Sporthalle dreimal 45 Minuten in der Woche bewegen, sondern dass wir auch im Klassenzimmer versuchen, möglichst viele Bewegungszeiten mit den Kindern zu realisieren."
Sagt Caroline Handtmann, Grundschul-Lehrerin und in der Lehrerfortbildung aktiv.
"111 – der Baum hat einen Stamm."
"Die Hardtschule in Karlsruhe ist eine Grundschule mit sport- und bewegungserzieherischem Schwerpunkt, das heißt, dass wir uns nicht nur in der Sporthalle dreimal 45 Minuten in der Woche bewegen, sondern dass wir auch im Klassenzimmer versuchen, möglichst viele Bewegungszeiten mit den Kindern zu realisieren."
Sagt Caroline Handtmann, Grundschul-Lehrerin und in der Lehrerfortbildung aktiv.
"111 – der Baum hat einen Stamm."
Klatschen und hüpfen erwünscht
"Bewegte Mathematik" ist Handtmanns Workshop-Thema. Gekommen sind Lehrkräfte und Studierende aus ganz Deutschland – und Cathy Zehren, die in Luxemburg an einer Dorf-Grundschule lehrt. Auch dort haben sich die Kinder verändert.
"Man merkt schon, dass beim Sitzen und stur im Buch üben, dass das gar nicht mehr geht, und man Alternativen suchen muss, für viele Kinder, weil die sich nicht so konzentrieren können, weil sie noch sehr jung sind, aber es geht immer weniger. Da muss man Alternativen suchen."
Kinder: "Zwei, vier, sechs. "
Wenn die Zweierreihe mit Seilschwingen kombiniert wird, passen die Kinder auf. Die Zahlen kommen im stets wiederholten Rhythmus fast automatisch. Das soll am Ende der ersten Klasse auch für die Zehnerergänzung erreicht sein. "Verliebte Zahlen" nennen die Schüler von Caroline Handtmann die Paare, die zusammen zehn ergeben, und damit das Üben nicht so stupide ist, werden die Zahlen geklatscht und gehüpft.
"Die 1, die liebt die 9,9,9, da könn' sich beide freun, freun, freun!"
"Man merkt schon, dass beim Sitzen und stur im Buch üben, dass das gar nicht mehr geht, und man Alternativen suchen muss, für viele Kinder, weil die sich nicht so konzentrieren können, weil sie noch sehr jung sind, aber es geht immer weniger. Da muss man Alternativen suchen."
Kinder: "Zwei, vier, sechs. "
Wenn die Zweierreihe mit Seilschwingen kombiniert wird, passen die Kinder auf. Die Zahlen kommen im stets wiederholten Rhythmus fast automatisch. Das soll am Ende der ersten Klasse auch für die Zehnerergänzung erreicht sein. "Verliebte Zahlen" nennen die Schüler von Caroline Handtmann die Paare, die zusammen zehn ergeben, und damit das Üben nicht so stupide ist, werden die Zahlen geklatscht und gehüpft.
"Die 1, die liebt die 9,9,9, da könn' sich beide freun, freun, freun!"
Zahlen bleiben im Gedächtnis
Bei Tauschaufgaben tauschen Kinder tatsächlich die Plätze, Handtmann lässt ihre erwachsenen Seminar-Teilnehmer das ausprobieren.
"Und genau das, was Sie jetzt mit Ihren Beinen gemacht haben, oder die Kinder dann machen, machen die Kinder ja nachher mit den Zahlen im Heft."
Und behalten es besser im Gedächtnis, beobachtet die Lehrerin, weil der ganze Körper die kognitive Erfahrung gemacht habe. Neue Zahlenräume dürfen die Kinder durchlaufen, sich zum Beispiel von Hütchen zu Hütchen bewegen. Seminarteilnehmerin Sabrina Ruß will all das ausprobieren mit ihren Grund- und Realschülern.
"Ich unterrichte eine achte Klasse und habe jetzt auch die Ideen bekommen, auch die älteren zu aktivieren. Ich muss mich selbst immer ganz viel bewegen und kann nicht so lange sitzen. Und den Kindern geht’s noch mehr so, das ist mit ein Grund, warum ich hier bin."
Auch um zu erfahren, wie man Kinder nach einer lebhaften Bewegungsphase wieder zum ruhigeren Arbeiten bringt.
"Ich hatte schon Erfahrungen gemacht, dass die mit Ellenbogen ausgefahren durchs Klassenzimmer stürmen, aber ich denke, das ist eine reine Übungssache, und wenn man das jede Woche in bewegter Form macht, werden die sich auch dran gewöhnen."
"Und genau das, was Sie jetzt mit Ihren Beinen gemacht haben, oder die Kinder dann machen, machen die Kinder ja nachher mit den Zahlen im Heft."
Und behalten es besser im Gedächtnis, beobachtet die Lehrerin, weil der ganze Körper die kognitive Erfahrung gemacht habe. Neue Zahlenräume dürfen die Kinder durchlaufen, sich zum Beispiel von Hütchen zu Hütchen bewegen. Seminarteilnehmerin Sabrina Ruß will all das ausprobieren mit ihren Grund- und Realschülern.
"Ich unterrichte eine achte Klasse und habe jetzt auch die Ideen bekommen, auch die älteren zu aktivieren. Ich muss mich selbst immer ganz viel bewegen und kann nicht so lange sitzen. Und den Kindern geht’s noch mehr so, das ist mit ein Grund, warum ich hier bin."
Auch um zu erfahren, wie man Kinder nach einer lebhaften Bewegungsphase wieder zum ruhigeren Arbeiten bringt.
"Ich hatte schon Erfahrungen gemacht, dass die mit Ellenbogen ausgefahren durchs Klassenzimmer stürmen, aber ich denke, das ist eine reine Übungssache, und wenn man das jede Woche in bewegter Form macht, werden die sich auch dran gewöhnen."
Mit Bewegung wird die Klasse ruhiger
Anke Hanssen-Doose, promovierte Gesundheitswissenschaftlerin an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe, bestärkt die junge Lehrerin:
"Ganz am Anfang kann man den Eindruck haben, dass das mehr Unruhe gibt. Aber ganz schnell, schon nach den ersten zwei, drei Bewegungspausen, die in die Routine gehen, wird die Klasse ruhiger. Das ist eine Kompetenz, die man aufbauen muss, die nicht sofort da ist."
Geduld sei gefragt, gute Vorbereitung, vielleicht auch Coaching. Auf dem Karlsruher Kongress zeigt Hanssen-Doose Lehrkräften, wie man auch Rechtschreibregeln und Grammatik im Deutsch-Unterricht mit Bewegung kombiniert.
"Wir können Sätze umstellen, und da kann man auch einfach auch sehr kreativ arbeiten."
Auch die Kinder werden mit bewegtem Unterricht kreativ, beobachtet Caroline Handtmann. Bewegungsspiele wandeln sie ab: auch Englisch-Vokabeln bleiben mit Seilschwingen sehr gut im Gedächtnis, das haben einige schon entdeckt.
"Ganz am Anfang kann man den Eindruck haben, dass das mehr Unruhe gibt. Aber ganz schnell, schon nach den ersten zwei, drei Bewegungspausen, die in die Routine gehen, wird die Klasse ruhiger. Das ist eine Kompetenz, die man aufbauen muss, die nicht sofort da ist."
Geduld sei gefragt, gute Vorbereitung, vielleicht auch Coaching. Auf dem Karlsruher Kongress zeigt Hanssen-Doose Lehrkräften, wie man auch Rechtschreibregeln und Grammatik im Deutsch-Unterricht mit Bewegung kombiniert.
"Wir können Sätze umstellen, und da kann man auch einfach auch sehr kreativ arbeiten."
Auch die Kinder werden mit bewegtem Unterricht kreativ, beobachtet Caroline Handtmann. Bewegungsspiele wandeln sie ab: auch Englisch-Vokabeln bleiben mit Seilschwingen sehr gut im Gedächtnis, das haben einige schon entdeckt.