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Bewegung mal anders

Bewegungsparks, auch Seniorenspielplätze oder Mehrgenerationenplätze genannt, kommen ursprünglich aus China. Die Idee dahinter: ältere Menschen sollen auf öffentlichen Grünflächen zum Sporttreiben animiert werden.

Von Thomas Wheeler |
    Nach Deutschland gelangte das Konzept bereits Ende der 1990er Jahre. Durchgesetzt hat es sich aber längst noch nicht. Die meisten Aktivplätze gibt es in Berlin. Jetzt hat der Landessportbund ein Projekt ins Leben gerufen um die Anlagen in der Öffentlichkeit bekannter und den Umgang damit selbstverständlich zu machen.

    "Ja, das ist das erste Mal, das ich solche Geräte sehe, und ich bin begeistert davon. Das als Ausgleich wunderbar. Das ist eine gute Alternative für Senioren individuell was zu machen, an der frischen Luft mal was zu machen. Ist mal eine andere Möglichkeit irgendwie so Leute zur Bewegung zu bringen."
    Was in den 1970er Jahren der Trimm-Dich- Pfad war, sind heute die Bewegungsparks.

    "Die Gemeinsamkeit ist erst mal in der Bewegung, die ist da und in der freien Natur, dass sie da stattfindet an der frischen Luft. Der Unterschied ist dahingehend, das wir mit diesen Aktivplätzen auch ja in Wohngebiete gehen."

    Gabriele Wrede, Vizepräsidentin des Landessportbundes Berlin (LSB). Die Hauptstadt hat 20 und damit bundesweit die meisten Aktivplätze.

    "Wir streben es jetzt an von Landessportbundseite hier, das wir die Bezirksämter auch ansprechen und das Grünflächenamt und mit denen gemeinsam versuchen, für jeden Bezirk so einen Platz zu schaffen."

    Allein im Bezirk Neukölln, gibt es drei davon.

    "Das Positive ist, dass das Bezirksamt bzw. der Bürgermeister sehr darauf bedacht ist, dass seine Bevölkerung auch miteinander kommuniziert und auch das soziale Verhalten miteinander pflegt. Selbstverständlich ist das auch eine Imagepflege, aber auf jeden Fall nimmt der Bezirk dafür sehr viel Geld in die Hand, um eben erst mal die Voraussetzungen dafür zu schaffen."

    Erst im letzten Jahr ist für 400.000 Euro der Motorikpark entstanden. 50 unterschiedliche Geräte aus Holz. Die Anlagen bestehen aus motorischen Fitnessangeboten unter besonderer Berücksichtigung der Fähigkeiten und Defizite von älteren Menschen. Es sind speziell konstruierte Sportgeräte, zum Beispiel für das Beintraining oder zur Gleichgewichtsschulung.
    Klaus Hinz vom mobilen Team des LSB erklärt:

    "Die Vielseitigkeit um die Menschen vor Ort ist das Schlagwort hier und niederschwellig ist das zweite Schlagwort. Was wir damit einbinden können, dass die Menschen also mit geringen Mitteln oder gleich sehen, was sie mit dem Gerät anfangen können."

    Um diese Angebote bekannter zu machen, hat der LSB das Projekt "Bewegung mal anders" ins Leben gerufen. Eine Fortbildung für Übungsleiter aus Berliner und Brandenburger Vereinen. 20 von ihnen trafen sich zu einer Tour durch die Bewegungsparks in Neukölln.
    Noch einmal Gabriele Wrede, Vizepräsidentin LSB Berlin:

    "Das eben Vereine, die Vereine des Landessportbundes mit eingebunden werden in ihrem Kiezbereich, in ihrem Umfeld, wo sie sind, wo ein Aktivplatz ist, und das dort ein Angebot geschaffen wird zu festen Zeiten wo der Bürger und die Bürgerin wissen, da kann ich hingehen, da kriege ich eine Anleitung und weiß mit den Geräten umzugehen."