Am 27. September wählt der UEFA-Vorstand zwischen der türkischen und deutschen EM-Bewerbung. Es würde der deutschen Bewerbung nicht gut stehen, "wenn man auf einmal wieder einen neuen Präsidenten suchen würde. Denn Grindel ist ja erst 2016 gewählt worden. Aber dennoch stellt sich auch die Frage nach der Glaubwürdigkeit des deutschen EM-Claims 'united by football' und inwieweit der DFB-Präsident durch sein Verhalten diesen Claim nicht selbst ab absurdum führt", so Journalist Kempe im Dlf-Interview.
Reaktion auf Özils Vowürfe "unkonkret"
Mesut Özil hatte dem dem DFB und seinem Präsidenten Reinhard Grindel in seiner Rücktrittserklärung in der vergangenen Woche Rassismus vorgeworfen. Grindel und das Präsidium äußerten sich lediglich schriftlich dazu. "Man bekommt schon den Eindruck, dass der DFB derzeit ohne Karten und Kompass unterwegs ist und auch der Präsident Reinhard Grindel in einem Heer an Phrasen umher irrlichtert, während das Desaster für ihn immer größer wird", so Kempe. Die Statements zu Özils Vorwürfen seien unkonkret und man gehe beim DFB auf Fragen und Vorwürfe des Fußballprofis in beiden Statements nicht ein.
Kempe: Grindel dem Amt nicht gewachen
Kempe schlussfolgert daher, dass Grindel dem Amt des DFB-Präsidenten nicht gewachsen sei. Reinhard Grindel war, bevor er DFB-Präsident wurde, Politiker und Mitglied des Bundestages. Er sei daher ein "Seiteneinsteiger mit wenig Stallgeruch, hat wenig Ahnung von Fußball". Aus Kempes Sicht sei ihm auch sein Versprechen, einen "neuen DFB" zu kreieren, "in vielerlei Hinsicht nicht gelungen".