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Beziehungen zu Russland
Kann Putin überhaupt noch ein Partner sein?

Krieg in der Ostukraine, scharfe Sanktionen gegen die russische Führung, Säbelrasseln aus Moskau: Das Jahr 2014 hat zu einem ungeahnten Temperatursturz in den Beziehungen zwischen Ost und West geführt. Längst ist von einer Rückkehr des Kalten Krieges die Rede. Nun legte der russische Präsident der Nato eine neue Überraschung unter den Weihnachtsbaum.

Moderation: Martin Zagatta | 29.12.2014
    Wladimir Putin bei der Pressekonferenz in Moskau
    Verschärfter Ton gegenüber der Nato: Russlands Präsident Wladimir Putin (afp / Kirill Kudryavtsev)
    Die am 26. Dezember vorgestellte neue russische Militärdoktrin führt die Nato als fundamentale Bedrohung auf. Das Nordatlantische Bündnis habe seine "Angriffskapazitäten" an den Grenzen zu Russland verstärkt und installiere ein "weltumspannendes System der Raketenabwehr", heißt es in dem Papier. Der russische Präsident gab der Doktrin ausdrücklich seinen Segen.
    Für viele Deutsche ist Wladimir Putin der "Schurke des Jahres". Nur jeder Fünfte hält Russland noch für vertrauenswürdig. Umfragen zufolge unterstützt auch eine deutliche Mehrheit die Sanktionen des Westens. Doch schaden die mehr als sie nutzen? Haben diejenigen recht, die fordern, Russland nicht aus Europa hinauszudrängen und wieder auf Moskau zuzugehen? Oder ist dieser Aufruf von 60 Prominenten eine peinliche Anbiederung an einen Aggressor, wie Kritiker meinen? Kompromissbereitschaft oder Härte - wie soll der Westen mit Putin umgehen?
    Unsere Studiogäste waren:
    • Rebecca Harms, Bündnis 90/Die Grünen, Fraktionsvorsitzende im Europaparlament
    • Prof. Gerhard Simon, Osteuropa- und Russland-Experte an der Universität Köln
    • Walther Stützle, Sicherheitsexperte und früherer Leiter des Stockholmer Friedensforschungsinstituts SIPR
    • Dmitri Tultschinski, Büroleiter der russischen Nachrichtenagentur Rossiya Segodnya