In Oberhof findet derzeit der Biathlon-Weltcup statt, allerdings ohne Zuschauer. Grund ist die Corona-Pandemie. Für Thomas Schulz, Bürgermeister von Oberhof, sei das "ungewohnt" gewesen. "Aber was fühlt sich in Zeiten von Corona schon gewohnt an?", sagte er im Dlf.
Am Sicherheitskonzept der Stadt habe ich trotz des Zuschauer-Ausschlusses nichts geändert. Nur die Kontrollen am Ortseingang sollten zunächst wegfallen. Nachdem an den drei Wochenende zuvor aber immer wieder viele Ausflügler nach Oberhof gekommen waren und am vergangenen Wochenende ein Notarztwagen durch Falschparker blockiert wurde, habe die Stadt das Sicherheitskonzept nachträglich doch wieder verschärft und die Ortseingänge von der Polizei kontrollieren lassen. "Aber ein positives hat es gehabt: Durch den Medienrummel haben sich die allermeisten Leute tatsächlich abschrecken lassen. So haben wir Stand jetzt überhaupt keine Probleme gehabt", sagte Schulz.
Stadt lebt mit Biathlon-Weltcup
Den Biathlon-Weltcup überhaupt auszutragen sei keine Entscheidung der Stadt Oberhof gewesen, betonte Schulz. Da die Stadt aber die Sportstätten vermarkten würde, lebe sie auch mit dem Biathlon-Weltcup. "Für mich als Bürgermeister ist aber in allererster Linie ausschlaggebend, dass die Leute, die uns besuchen, die hier wohnen und leben, sicher sind. Und diese Bedenken hatte ich nach den letzten Wochenenden."
Die Entscheidung, den Weltcup stattfinden zu lassen, wollte Schulz nicht kommentieren. "Ich kenne die Hintergründe nicht", sagte er. "Jetzt müssen wir alles tun, dass es funktioniert. Corona ist kein Theaterstück und dafür gab es auch keine Übung. Ich denke auch, dass die Verantwortlichen sich die Entscheidung nicht leicht gemacht haben."
Insgesamt sie Oberhof "fürchterlich stolz" darauf, Gastgeber des Biathlon-Weltcups zu sein. "Das macht uns ein Stück weit auch besonders. Das ist unsere Möglichkeit, an die Nachbarkommunen und ganz Thüringen etwas zurückzugeben. Dass das ganz oft unterschiedlich bewertet wird, teilweise mit schiefen Diskussionen und Neid-Debatten, kenne ich nicht anders."