
Die meisten Studien, die bisher erstellt worden seien, betrachteten nur einzelne Tierarten, erklärten die Autoren. Für die Analyse trug das Forschungsteam systematisch Informationen über Süßwasser- und Landökosysteme zusammen.
Als weitere Beispiele nennen die Forschenden: "Süßwasserkrebse verändern die Ufererosion und den Sedimenttransport, Ameisenhügellandschaften beeinflussen die Bodenerosion und den Abfluss." Würden Biber in bestimmten Gegenden wieder angesiedelt oder daraus entfernt, hätte das starke Auswirkungen darauf, wie Flusslandschaften aussehen. Auch grabende Skorpione und zahlreiche Fische wirkten auf die Landschaft ein, genauso wie Flusspferde, deren Spuren den Beginn von Entwässerungsnetzwerken darstellen könnten, hieß es.
Es dürfte weitere Naturingenieure geben
Nutztiere, also Rinder, Yaks, Ziegen, Schafe und Pferde, dürften die sogenannten "geomorphologischen Prozesse" sogar noch viel stärker beeinflussen, schreiben die Forschenden. Von ihnen gebe es weltweit derart viele und es handele sich um große Säugetiere. Ihr Beitrag wird in der Studie auf das 450-Fache von Wildtieren geschätzt.
Das Team hat Effekte von mehr als 500 Wildtier- und fünf Nutztier-Arten zusammengetragen, darunter Insekten, Säugetiere, Fische, Vögel und Reptilien. Die Forschenden merken aber an, dass gerade Tiere in den Tropen und Subtropen durch mangelnde Forschung unterrepräsentiert seien - es also global gesehen viel mehr Tiere gebe, welche die Landschaften umgestalten. Die Berechnungen stellten deswegen "ein Minimum und wahrscheinlich eine erhebliche Unterschätzung" dar.
Die Studie, die in den "Proceedings" der US-Nationalen Akademie der Wissenschaften (PNAS), veröffentlicht wurde, kommt zu dem Schluss, dass Wildtiere zusammengenommen unglaublich viel Energie zur Gestaltung der Erdoberfläche aufwenden. Diese Energie entspreche "Hunderttausenden von extremen Überschwemmungen".
Diese Nachricht wurde am 18.02.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.