USA
Biden hält an Plänen für zweite Amtszeit fest: "Höre erst auf, wenn Gott es mir sagt"

US-Präsident Biden hält an seiner Kandidatur für eine Wiederwahl fest. Er glaube nicht, dass jemand besser qualifiziert sei, um seinen republikanischen Konkurrenten Trump zu schlagen, sagte der 81-Jährige dem US-Sender ABC. Dies habe er schon einmal geschafft. Er werde erst aufhören, wenn Gott es ihm sage, erklärte Biden.

06.07.2024
    Präsident Joe Biden spricht während einer Wahlkampfveranstaltung in ein Mikrofon.
    US-Präsident Biden will weitermachen. (picture alliance / ASSOCIATED PRESS / Manuel Balce Ceneta)
    Auch bei einer Wahlkampfveranstaltung im Bundesstaat Wisconsin wies Biden Aufforderungen zum Verzicht zurück. Man versuche ihn aus dem Rennen um die Präsidentschaft zu drängen. Doch er werde definitiv weitermachen. Umfragen, die wachsende Sorgen seiner Parteifreunde spiegeln, bezeichnete Biden gegenüber dem Sender ABC als ungenau.
    Zugleich räumte der Demokrat ein, dass seine Leistung in der Fernsehdebatte mit Trump nicht die beste gewesen sei. "Ich war erschöpft. Ich habe nicht auf meinen Instinkt gehört, was die Vorbereitung angeht und hatte eine schlechte Nacht." Biden war in dem 90-minütigen Schlagabtausch mit Trump mehrfach ins Stocken geraten, musste sich einige Male selbst korrigieren und wirkte bisweilen zaghaft und unkonzentriert.

    Mehrere demokratische Abgeordnete und Großspender wenden sich öffentlich von Biden ab

    Nach einem Bericht der "Washington Post" will Senator Mark Warner aus Virginia in der kommenden Woche einen offenen Aufstand gegen Biden initiieren. Demnach will er bei einem Treffen mit anderen demokratischen Senatoren die Gruppe auffordern, gemeinsam Biden zum Ausstieg aus dem Wahlkampf zu drängen. Der demokratische Abgeordnete Mike Quigley aus Illinois forderte Biden im Sender MSNBC auf, entweder Platz für einen anderen Bewerber zu machen oder eine "totale Katastrophe" zu riskieren.
    Die demokratische Gouverneurin von Massachusetts, Maura Healey, rief Biden dazu auf, sorgfältig zu prüfen, ob er weiterhin der Richtige sei, um Trump zu besiegen. Mehrere einflussreiche Spender und Geschäftsleute äußerten ebenfalls öffentlich ihren Unmut über Biden. Sie drohten damit, die Finanzierung der Wahlkampagne stoppen.
    Die US-Präsidentschaftswahl findet am 5. November statt.
    Hören Sie auch: Der US-Präsident ignoriert seine Situation - Einschätzungen von DLF-Korrespondentin Doris Simon
    Diese Nachricht wurde am 06.07.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.