Beim normalen Fernsehen ist das Messen des Nutzungsverhaltens eine ziemlich aufwändige Sache. Die Arbeitsgemeinschaft Fernsehforschung hat beispielsweise zur Ermittlung der Einschaltquoten in 5000 sorgfältig ausgewählten Haushalten Messgeräte installiert. Das Unternehmen wird ab heute erfassen, welcher Receiver zu welcher Zeit welche Angebote von den Telekom-Servern abgerufen hat, erklärt Telekom-Sprecher Philip Blank.
"Es geht im Grunde um Statistiken. Das heißt: Wie war die Einschaltquote für den jeweiligen Sender. Uns geht es darüber hinaus noch darum zu sehen: Wie nutzen die Kunden beispielsweise unser TV-Archiv? Um zu sehen: Sehen sie mehr im Live-TV, sehen sie mehr Archiv? Wie verwenden die Kunden Entertain."
Der Datenschutz sei dabei immer gewährleistet, verspricht der Telekom-Sprecher.
"Wir nutzen pseudonyme Daten. Das heißt, der Name des Kunden taucht da gar nicht auf. Und aus diesen pseudonymen Daten erstellen wir anonyme Statistiken. Das heißt: In einem zweistufigen Verfahren stellen wir sicher, dass keine Rückschlüsse auf den einzelnen Kunden möglich sind."
Daten- und Verbraucherschützer sind trotzdem skeptisch. Das Problem sind die Rohdaten, die die Nutzungsprofile der einzelnen Abonnenten enthalten. Sie sollen laut Telekom drei Monate gespeichert werden und sie seien gerade nicht vollständig anonymisiert, klagt Katharina Nocun vom Verbraucherzentrale Bundesverband.
"Pseudonym bedeutet, dass man unter bestimmten Bedingungen, wenn man die richtigen Daten hat, die Profile wieder in Verbindung mit einer Person bringen kann. Und innerhalb des Unternehmens kann durchaus wieder festgestellt werden, welches Datenprofil zu welchem Nutzer gehört und das halten wir für gefährlich."
Und diese Datenprofile sind alles andere als belanglos. Denn was wir im Fernsehen schauen, wann wir wegschalten und welche Sendungen wir vielleicht noch einmal im Archiv anschauen, sagt sehr viel über uns aus.
"Hobbys, Interessen aber auch politische Interessen und Ausrichtung, das sind beispielsweise Daten man jetzt aus einer Fernsehnutzung durchaus zurückverfolgen könnte. Und wenn diese Daten jetzt zusätzlich auch noch mit anderen Informationen gekoppelt werden, lässt sich da ein sehr umfangreiches Nutzerprofil herstellen."
Thilo Weichert vom Unabhängigen Landeszentrum für Datenschutz in Kiel hält die Pläne gar für hochgefährlich. Es sei nur eine Frage der Zeit bis das Unternehmen die Daten auch beispielsweise für personalisierte Werbung nutzt, glaubt Datenschützer Weichert.
"Es ist doch ganz klar: Wenn wir diese Daten einmal da haben, und wenn dann auch die Begehrlichkeiten dann immer größer werden, dass dann irgendwann mal der Druck so stark ist, dass dann auch ein betrieblicher Datenschutzbeauftragter der Telekom sich dagegen nicht wehren kann. Mit der Konsequenz, dass dann wir hier eben mehr oder weniger gläserne Fernsehzuschauer sind."
Wer nicht möchte, dass seine Daten gespeichert werden, hat immerhin die Möglichkeit zu widersprechen. Dazu muss man auf seinem Entertain-Receiver im Einstellungsmenü den Punkt "Benutzerkonto" aufrufen und dann "Datenschutz" auswählen. Allerdings benötigt für den Widerspruch eine sogenannte Benutzer-PIN. Die haben zwar grundsätzlich alle Kunden bei der Anmeldung per Post erhalten. Doch im Alltag braucht man diese PIN praktisch nur um die Online-Videothek zu benutzen. Wer nicht mehr weiß, wo er die PIN abgelegt hat, muss sie erst umständlich per Internet neu anfordert. Das Ganze Verfahren zum Widerspruch sei deshalb viel zu aufwändig und werde den gesetzlichen Anforderungen deshalb nicht gerecht, glaubt Datenschützer Weichert.
"Jeder der am Fernsehen sitzt, muss sagen können: Ich möchte jetzt in die Einstellungen gehen und dort sagen, bitteschön, keine weitere Profilerstellung. Das lässt die Telekom nicht zu und damit ist das rechtswidrig."
Bei der Telekom in Bonn hält man die Kritik für völlig überzogen. Die Kunden würden ausführlich informiert und insgesamt gehe das Unternehmen sogar deutlich über die gesetzlichen Anforderungen hinaus. Ob das tatsächlich der Fall ist, prüft zurzeit noch der zuständige nordrheinwestfälische Landesdatenschutzbeauftragte Ulrich Lepper. Konkretes möchte er zu den Telekom-Pläne noch nicht sagen. Allerdings sieht seine Behörde noch einigen Erklärungsbedarf und sei mit der Telekom im Gespräch.
"Es geht im Grunde um Statistiken. Das heißt: Wie war die Einschaltquote für den jeweiligen Sender. Uns geht es darüber hinaus noch darum zu sehen: Wie nutzen die Kunden beispielsweise unser TV-Archiv? Um zu sehen: Sehen sie mehr im Live-TV, sehen sie mehr Archiv? Wie verwenden die Kunden Entertain."
Der Datenschutz sei dabei immer gewährleistet, verspricht der Telekom-Sprecher.
"Wir nutzen pseudonyme Daten. Das heißt, der Name des Kunden taucht da gar nicht auf. Und aus diesen pseudonymen Daten erstellen wir anonyme Statistiken. Das heißt: In einem zweistufigen Verfahren stellen wir sicher, dass keine Rückschlüsse auf den einzelnen Kunden möglich sind."
Daten- und Verbraucherschützer sind trotzdem skeptisch. Das Problem sind die Rohdaten, die die Nutzungsprofile der einzelnen Abonnenten enthalten. Sie sollen laut Telekom drei Monate gespeichert werden und sie seien gerade nicht vollständig anonymisiert, klagt Katharina Nocun vom Verbraucherzentrale Bundesverband.
"Pseudonym bedeutet, dass man unter bestimmten Bedingungen, wenn man die richtigen Daten hat, die Profile wieder in Verbindung mit einer Person bringen kann. Und innerhalb des Unternehmens kann durchaus wieder festgestellt werden, welches Datenprofil zu welchem Nutzer gehört und das halten wir für gefährlich."
Und diese Datenprofile sind alles andere als belanglos. Denn was wir im Fernsehen schauen, wann wir wegschalten und welche Sendungen wir vielleicht noch einmal im Archiv anschauen, sagt sehr viel über uns aus.
"Hobbys, Interessen aber auch politische Interessen und Ausrichtung, das sind beispielsweise Daten man jetzt aus einer Fernsehnutzung durchaus zurückverfolgen könnte. Und wenn diese Daten jetzt zusätzlich auch noch mit anderen Informationen gekoppelt werden, lässt sich da ein sehr umfangreiches Nutzerprofil herstellen."
Thilo Weichert vom Unabhängigen Landeszentrum für Datenschutz in Kiel hält die Pläne gar für hochgefährlich. Es sei nur eine Frage der Zeit bis das Unternehmen die Daten auch beispielsweise für personalisierte Werbung nutzt, glaubt Datenschützer Weichert.
"Es ist doch ganz klar: Wenn wir diese Daten einmal da haben, und wenn dann auch die Begehrlichkeiten dann immer größer werden, dass dann irgendwann mal der Druck so stark ist, dass dann auch ein betrieblicher Datenschutzbeauftragter der Telekom sich dagegen nicht wehren kann. Mit der Konsequenz, dass dann wir hier eben mehr oder weniger gläserne Fernsehzuschauer sind."
Wer nicht möchte, dass seine Daten gespeichert werden, hat immerhin die Möglichkeit zu widersprechen. Dazu muss man auf seinem Entertain-Receiver im Einstellungsmenü den Punkt "Benutzerkonto" aufrufen und dann "Datenschutz" auswählen. Allerdings benötigt für den Widerspruch eine sogenannte Benutzer-PIN. Die haben zwar grundsätzlich alle Kunden bei der Anmeldung per Post erhalten. Doch im Alltag braucht man diese PIN praktisch nur um die Online-Videothek zu benutzen. Wer nicht mehr weiß, wo er die PIN abgelegt hat, muss sie erst umständlich per Internet neu anfordert. Das Ganze Verfahren zum Widerspruch sei deshalb viel zu aufwändig und werde den gesetzlichen Anforderungen deshalb nicht gerecht, glaubt Datenschützer Weichert.
"Jeder der am Fernsehen sitzt, muss sagen können: Ich möchte jetzt in die Einstellungen gehen und dort sagen, bitteschön, keine weitere Profilerstellung. Das lässt die Telekom nicht zu und damit ist das rechtswidrig."
Bei der Telekom in Bonn hält man die Kritik für völlig überzogen. Die Kunden würden ausführlich informiert und insgesamt gehe das Unternehmen sogar deutlich über die gesetzlichen Anforderungen hinaus. Ob das tatsächlich der Fall ist, prüft zurzeit noch der zuständige nordrheinwestfälische Landesdatenschutzbeauftragte Ulrich Lepper. Konkretes möchte er zu den Telekom-Pläne noch nicht sagen. Allerdings sieht seine Behörde noch einigen Erklärungsbedarf und sei mit der Telekom im Gespräch.