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Bilanz
VW verzeichnet ein Plus von fünf Prozent

Der Volkswagen-Konzern zeigt den Berlinern, was sie vom Elektroantrieb erwarten können: Auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens Berlin-Tempelhof präsentiert der Konzern auch gute Zahlen - und blickt optimistisch auf das Jahr 2014.

Von Michael Castritius |
    Auf dem Welt-Automarkt präsentiert sich Wolfsburg als Trutzburg: Volkswagen trotzt der schwierigen Wirtschaftslage und legt zu. Das ist die Kernbotschaft des Vorstandsvorsitzenden Martin Winterkorn.
    "Maßstäbe setzen, das ist unser Anspruch und ich meine: Diesem Anspruch sind wir auch im vergangenen Jahr gerecht geworden: Mit dem ersten Ein-Liter-Auto der Welt, mit einer beispiellosen Bandbreite an Elektrofahrzeugen, vom Kleinwagen bis zur Luxuslimousine, mit sieben neuen Werken in China, Russland und Mexiko. Wir haben weltweit erstmals über 9,7 Millionen Fahrzeuge ausgeliefert, ein Plus von fast fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr. Der Volkswagenkonzern hat sich unter schwierigen Rahmenbedingungen in sehr guter Form präsentiert."
    Negative Ausnahme bleibe der Bereich Nutzfahrzeuge, da habe sich die schwankende Marktlage bemerkbar gemacht. Ansonsten meldet nur Südamerika Rückgänge im Verkauf. Vor allem im asiatisch-pazifischen Bereich aber läuft und läuft und läuft es für VW: Da konnten 14,7 Prozent mehr Fahrzeuge ausgeliefert werden. Damit sieht Winterkorn seine "Konzernstrategie 2018" bestätigt:
    "Wir haben uns vorgenommen, bis 2018 mindestens zehn Millionen Fahrzeuge pro Jahr auszuliefern. So stehen die Chancen gut, dass wir die Marke von zehn Millionen sogar schon in diesem Jahr übertreffen."
    Das würde bedeuten, es müssten noch einmal 300.000 Autos mehr als im letzten Jahr verkauft werden. Ein ehrgeiziges Ziel auf dem hart umkämpften Markt.
    Weltwirtschaftsklima bremst Optimismus
    Wie das erreicht werden soll, das versucht VW auf der Show "E-Mobility" im ehemaligen Flughafen Berlin-Tempelhof zu zeigen, die noch bis zum 21. März Zukunftsvisionen und Gegenwartserrungenschaften zeigt. Im letzten Jahr meldete der Konzern 6.000 Patente an mit drei Hauptachsen: alternative Antriebe etwa mit Strom oder Erdgas, Verminderung des CO2-Ausstosses und Digitalisierung.
    "Wir forschen nicht nur an Zukunftstechnologien, wie dem automatischen Fahren oder der umfassenden Vernetzung des Autos, sondern bereits heute schon sind wir damit in der Großserie. So kann der Kunde beim E-Up bereits viele Funktionen per Smartphone-App überwachen und steuern, von der Batterieaufladung über die Parkposition bis hin zur Klimaanlage."
    Das Weltwirtschaftsklima bremst allerdings selbst den Optimismus des VW-Chefs Winterkorn. 2014 werde zu einer besonders anspruchsvollen Etappe, aus mehreren Gründen:
    "Die anhaltend hohen Risiken für die Weltwirtschaft, die erwartete schwächere Dynamik auf dem Weltautomobilmarkt, der sich abzeichnende, aber bislang nur moderate Aufwärtstrend auf dem europäischen Automobilmarkt und der zunehmende Gegenwind in einigen Schwellenländern wird die Automobilindustrie fordern. Angesichts der beschriebenen Unsicherheiten fällt unsere Prognose für 2014 vergleichsweise vorsichtig aus."