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Bild am Sonntag
Verfassungsschutz registriert Zunahme rechter Gewalt

Die Sicherheitsbehörden haben im vergangenen Jahr mehr Personen als rechtsextrem eingestuft als noch 2017. Das berichtet die "Bild am Sonntag" unter Berufung auf den aktuellen Jahresbericht des Bundesamtes für Verfassungsschutz, der am Donnerstag vorgestellt werden soll.

23.06.2019
    Ein kahlgeschoren Hinterkopf, auf dem Nacken ist ein Baseballschläger gehalten.
    Der Verfassungsschutz verzeichnet eine Zunahme rechter Gewalt (Imago / bonn-sequenz)
    Die Sicherheitsbehörden haben im vergangenen Jahr mehr Personen als rechtsextrem eingestuft als noch 2017. Das berichtet "Bild am Sonntag" unter Berufung auf den aktuellen Jahresbericht des Bundesamtes für Verfassungsschutz, der am Donnerstag vorgestellt werden soll.
    Der Zeitung zufolge nahm die Zahl der Menschen mit "Rechtsextremismuspotenzial" im Vergleich zum Vorjahr um 100 zu auf nun 24.100. Fast jeder zweite Rechtsextreme werde vom Verfassungsschutz als "gewaltorientiert" eingeschätzt; das entspricht einem Anstieg um 600 Personen. Die Zahl der rechtsextremen Gewalttaten sei leicht gestiegen (*).
    Bei den Linksextremisten gelten dem Bericht zufolge rund 9.000 Menschen als gewalttätig. Aktuelle Angaben über die Gesamtzahl der linksextremistisch Eingestellten sind derzeit nicht öffentlich zugänglich. Im Vorjahresbericht waren es 29.500.
    (*) Die ursprüngliche Fassung dieser Nachricht enthielt falsche Zahlen. Die BILD AM SONNTAG hat ihre Angaben inzwischen korrigiert. Das Bundesinnenministerium bestätigte, dass es einen Anstieg rechtsextremer Gewalttaten gab. 2017 lag die Zahl bei 1.054, diese Zahl sei 2018 "leicht gestiegen". Genaue Angaben wollte der Sprecher nicht machen. Er bestätigte aber den Trend.
    Die von BILD AM SONNTAG genannte Zahl von 48 bezogen sich nur auf die 2018 registrierten Gewalttaten mit antisemitischem Hintergrund. Einen Anstieg der Gewalt durch Rechtsextreme hatte bereits der diesjährige Bericht zur politisch motivierten Kriminalität gezeigt, der Mitte Mai vorgestellt wurde. Demnach war die Zahl der Fälle 2018 um gut zwei Prozent auf 1.156 angestiegen (2017: 1.130). Die Zahl liegt etwas über dem Wert, der im Verfassungsschutzbericht genannt wird.